Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1980) (5)

Der Umweltschutz besitzt naturwissenschaftliche, politische und moralische Aspekte. Einiges Naturwissenschaftliche ist längst erkannt und es gibt wenig Programmati- sches, was nicht schon gesagt wurde. Es ist schwer, in diesen Jahren Naturschutz zu betreiben. Oft findet eine Orientierung nur am eigenen Wohlstand statt und nicht am Lebensraum der Enkel. Es verbleibt nur der moralische Weg für eine Umweltpolitik und es muss die Bedeutung alles Lebendigen auf dieser Erde politisiert werden, dies nach einer Phase des Glaubens der Technokraten an die.  Allmachbarkeit des Men- schen. Das Einsehen für eine ethische Lebenshaltung kann indessen nur das Resultat einer zielgerichteten Erziehung sein. Hier beginnt die grosse Aufgabe des Elternhauses und vor allem der Schule. Die LGU nennt u. a. als Vereinsziel, das Verständnis für die Belange des Umweltschutzes insbesondere auch bei der Jugend zu fördern. Sie hat hierfür schon im Gründungsjahr 1973 den Wettbewerb «Liechtensteins Jugend forscht» ausgeschrieben. Sie möchte in Zukunft noch vermehrter in der Jugendarbeit aktiv werden. Der Vorsitzende des Ausschusses «Jugend und Umwelt», Gymnasial- lehrer Josef Biedermann, bittet um Mithilfe. 
(Red.) Wendepunkt 1970 Zehn Jahre sind seit dem Europäischen Naturschutzjahr, vergangen'. Ein «Ak- tionskomitee zur Aktivierung des Natur- und Landschaftsschutzes in Liechten- stein» hat die Initiative des Europarates damals aufgenommen und zum Natur- schutzjahr 1970 die sehr informative und schöne Broschüre «Mensch, Natur und Landschaft» herausgegeben und in alle liechtensteinischen Haushalte geschickt. Diese Schrift sollte dazu beitragen, «den Naturschutzgedanken in weiten Bevölke- rungskreisen, vor allem in unserer Ju- gend zu wecken und zu vertiefen». Jeder muss seinen Beitrag leisten Seit 1970 wurde sehr viel über Natur- und Umweltschutz geredet und geschrieben. Dank der Initiative und dem Einsatz ein- zelner konnten auch verschiedene Natur- und Umweltschutzaufgaben gelöst wer- den. Weite Bevölkerungskreise sind heu- te für Umweltfragen offen, das Naturver- ständnis des Menschen ist gewachsen. Doch häufig fühlt man sich überfordert («was kann denn ich schon beitragen?»), und die Zusammenhänge werden nicht erkannt. Es bleibt «das grosse Unbeha- gen». Der kurzfristige ökonomische (wirtschaft- liche) Vorteil steht einem näher als das 
Seite 12 - Umwelterziehung Juni 1980
	        

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