Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Hansjörg Büchel Schellenberg, VU, 45 Jahre Vermessungsingenieur Mit einem Handy ausge- rüstet zu sein, gehört in unserer Gesellschaft bereits weitgehend zu den Grundbedürfnissen. Nachdem ich auch ein solches besitze und gebrau- che, wäre es doppelbödig, gegen die Antennen und die damit verbundenen Strahlen zu sein. Allerdings finde ich es wichtig, dass die Strahlungen möglichst für Mensch und Tier erträglich sind. 
Roland Büchel Schaan, VU, 47 Jahre Geschäftsführer von Liechtenstein Tourismus Ob die Immissionswerte mit der heutigen Technik tatsächlich auf den Vorsorgegrenzwert von 0.02 V/m gesenkt werden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Soweit mir bekannt ist, würden im Gegenzug zusätzliche Antennen benötigt, um die Qualität und Kapazität der Dienste zu gewähr- leisten. Dieser Kompromiss, falls er möglich ist, müsste dann aber akzep- tiert werden. Ohne einen Kompromiss auf der Basis des Machbaren müsste möglicherweise eines Tages sonst die Frage beantwortet werden, ob wir die Mobiltelefonie überhaupt wollen oder nicht. 
Helmut Bühler Gamprin, 
FBP, 43 Jahre Gemeinde-Bauführer Das Handy-Fieber ist nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt ausgebrochen. Die neue Technik wird voll ausgereizt. Die Regierung bietet die Möglichkeit dazu. Die Infra- struktur wird in Windeseile bereit- gestellt. Doch wo bleibt der Mensch? Bei all den Diskussionen über die Strahleneinwirkungen sind wir uns, das wage ich zu behaupten, alle bewusst, dass diese Strahlen vorhanden sind und Einfluss auf unseren Körper haben, neben TV, Radio, Mikrowelle, Radiowecker und vielen mehr. Den Fortschritt können wir nicht aufhalten. Jedoch können wir auf die Technik Einfluss nehmen. Ich denke, dass wir es den Anbietern zu leicht machen. Daher fordere ich klar und deutlich, die Grenzwerte auf ein absolutes Mini- mum zu senken, bzw. vorzugeben, das technisch überhaupt möglich ist. Unsere Generation trägt die Verant- wortung für die Zukunft, für unsere Kinder und Kindeskinder. Mit den von der Regierung vorgegebenen Grenz- werten erfüllen wir diese Werte nicht. 
Markus Büchel Ruggell, 
FBP, 47 Jahre Leiter Personalwesen Ich bin kein Elektrobiologe und daher auch nicht in der Lage, Urteile über Immissionsgrenzwerte abzugeben. Unabhängig davon aber verfolge ich die Diskussion von Fach- leuten über die Mobiltelefonie und ihre allfälligen Auswirkungen auf die Gesundheit mit grossem Interesse. Das heisst für mich, dass die nächste Generation der Mobiltelefonie, die wiederum neue technische Installatio- nen (z. B. Spezialantennen) erfordert, nicht um jeden Preis zuerst in unserem Land realisiert werden muss. Da das Handy andererseits aber längst zu unserem Alltag gehört und auch wich- tige Vorteile hat (z. B. in Notfallsitua- tionen), werden wir lernen müssen, damit verantwortungsbewusst umzu- gehen. 
Mario Frick Balzers, VU 35 Jahre, Dr. iur. HSG Liechtenstein hat zusam- men mit der Schweiz die weltweit tiefsten nationalen Immissions-Grenz- werte für die Mobiltelefonie. Die von Liechtenstein und der Schweiz fest- gelegten Werte beinhalten Sicher- heitsmargen, um auch allfälligen noch unbekannten, nichtthermischen Auswirkungen gerecht zu werden. Es braucht klare zusätzliche Erkennt- nisse, um genau definieren zu können, wo die Grenzwerte dereinst vielleicht einmal liegen sollen. Ein Grenzwert muss Sinn machen. Es gilt ebenfalls festzuhalten, dass bei tieferen Grenz- werten, die Anzahl der Masten sich dramatisch erhöhen würde. Wenn der heutige liechtensteinische bzw. schwei   zerische Grenzwert nochmals um den Faktor 10 reduziert würde, so wären für den Bereich 900 MHz 50 und für den 1800 MHz 200 Standorte mitten im Baugebiet notwendig! Abgesehen davon gibt es heute gemäss vorliegen- den Informationen keine für eine flächenmässige Abdeckung ausge- legten GSM-Sendeanlagen, weshalb bereits die technische Umsetzung unmöglich wäre.
	        

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