Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Andrea Willi Schaan, VU 45 Jahre, Dr. phil. I Durch die Kiesentnahme im Rhein sank das Flussbett dramatisch ab, was einerseits zu einer nicht überall gewünschten Absenkung des Grund- wassers führte, andererseits den Rhein jedoch sicherer machte. Da wir inmit- ten der Alpen leben und da uns vor- allem in letzter Zeit die Urgewalt der Natur immer wieder deutlich vor Augen geführt wird, hoffe ich, dass die Menschen den Respekt vor den Naturgewalten nicht verlieren. Das Rheintal wurde erst breit durchsiedelt, nachdem der Rhein zwischen den Dämmen eingesperrt wurde. Dank die- ser Massnahme ist seit 1927 der Rhein nicht mehr über die Ufer getreten. Ein Eingriff in das nun relativ sichere System muss sehr gut überlegt werden und dabei muss die Sicherheit prioritär behandelt werden. Der Mensch vergisst das Negative zum Glück sehr schnell — bei Naturgewalten ist es jedoch wichtig in Jahrhunderten zu denken. Aufgrund der Landesgrösse könnte ich mir jedoch auch vorstellen, dass sich Liechtenstein bei einer all- fälligen Revitalisierung des Rheins im mittleren Rheintal (Au, St. Margrethen etc.) in geeigneter Form beteiligt. 
Gottlieb Risch Vaduz, FBP 50 Jahre, Unternehmer Nein. Der Rheindamm wurde von unseren Vorfahren gebaut, um unser Land vor Überschwemmun- gen zu schützen. Alex Sele Triesenberg, VU, 60 Jahre, Medizinaltechniker Nein, ich finde diese Art des Naturschutzes in der angegebenen Gegend zu gefährlich! Beachten sie bitte auch die befürchteten langfristigen Klimaveränderungen zu wärmerem Klima. 
Klaus Wanger Schaan, FBP 59 Jahre, Dipl. Kaufmann Die Revitalisierung des Alpenrheins ist nach meiner Ansicht sinnvoll und notwendig. Die positiven Auswirkungen können z.B. heute schon auf Teilstrecken im Binnenkanal beobachtet werden. Dort hat sich der Lebensraum für alle Lebewesen in und um das Wasser stark verbessert. Die Revitalisierung darf sich jedoch nicht nur auf kurze Strecken in unse- rem Lande beschränken. Die geplante Revitalisierung  des Rheins bspw. in der Eschnerau ist begrüssenswert, sollte jedoch nur ein Anfang sein, der zu einer regionalen und schlussendlich zu einer internationalen Zusammen- arbeit führt. Wichtig scheint mir auch, dass die Eingriffe in unsere Gewässer- systeme der Sicherheit (z. B. Hochwas- serschutz) höchste Priorität einräumt und die Revitalisierung unterordnet. 
Peter Wolff Schaan, VU, 54 Jahre Dr. iur. Rechtsanwalt Das von Ihnen erwähnte Konzept einer Revitalisierung des Rheines in der Eschnerau ist mir nicht bekannt und es ist mir auch nicht ganz klar, was mit der von Ihnen erwähnten Aufweitung des Rheines auf Liechten- steiner Gebiet gemeint ist. Eine Regu- lierung des Rheins wird wohl auch weiterhin in der Weise nötig sein, dass die Ufer durch Dämme geschützt wer- den und damit eine Überflutung bei starkem Anschwellen des Flusses vermieden wird. Wenn unter Beibe- haltung dieser Schutzfunktion des Dammes eine Aufweitung und damit eine abwechslungsreichere Flussland- schaft möglich sein sollte, würde ich mich gerne dafür einsetzen. Jürgen Zech Nendeln, FBP 35 Jahre, Treuhänder Ja, sofern die Sicherheit vor Hochwasser gewährleistet ist, würde ich mich für eine Ausweitung des Rheines auf Liechtensteiner Gebiet einsetzen. Dort könnte ein schönes Naherholungsgebiet für uns Menschen und ein neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen entstehen, wie es bereits bei der Kanalmündung in Ruggell gelungen ist.
	        

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