Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Robert Kind Ruggell, Freie Liste 23 Jahre, Student Ich kann verstehen, dass Malbun unter dem schwindenden Schnee leidet. Ich glaube jedoch, dass wir so flexibel sein sollten, dass wir den Touristen auch etwas anderes anbieten können. Die liechtensteinische Alpen- welt ist auch ohne Schnee wunder- schön. Das Geld sollte man statt in Schneekanonen besser dafür verwen- den, das Malbun zu einer ganzjährigen Oase sowohl für Gäste als auch für Einheimische auszubauen. Wir sollten nicht jene Fehler wiederholen, die andere Tourismusorte schon lange bereuen. Elmar Kindle Triesen, FBP 32 Jahre, Dipl. Ing. FH Sofern man im Malbun weiterhin einen Wintertourismus auf- rechterhalten will, soll der Staat sich sichtbar dafür einsetzten. Dazu gehört auch eine finanzielle Beteiligung an den Infrastrukturen. Dazu kann auch eine Beschneiungsanlage gehören. Eine Beschneiungsanlage für Malbun ist gerechtfertigt, da Malbun auf einer Höhe von 1600 m ü. M. liegt. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen (UVP) für eine Beschneiungsanlage sind ebenfalls gegeben. Schneesichere Skipisten haben nicht zuletzt mit Lebensqualität zu tun. Es kann nicht sein, dass liechtensteinische Skisportler gezwungen werden, stundenlange Autofahrten in Kauf zu nehmen, um Skifahren zu können. Dies kann auch nicht im Sinne des Umwelt- schutzes sein. 
Peter Lampert Vaduz, FBP, 49 Jahre selbständiger Plattenleger Die Frage, ob es Aufgabe des Staates ist, Beschneiungsanlagen im Malbun finanziell zu unterstützen, kann nur eine Anschlussfrage sein. Zuerst muss bejaht oder verneint wer- den, ob Malbun auf 1600 m ü. M. als Ski-Zentrum für Einheimische, haupt- sächlich Schüler und Familien, erhalten werden soll. Jeder Entscheid wird viel Geld kosten. Solches kosten aber auch alle Sportanlagen im Tal, die auch mit öffentlichen Geldern subventioniert wurden und werden. Also wenn man garantieren will, dass der Skisport weiterhin im Malbun ausgeübt werden kann, muss man zwei wesentliche Voraussetzungen schaffen: die Produk- tion des notwendigen "Rohstoffes" Schnee und Parkplätze. Da die zitierte Klimaveränderung oft einen natürlichen Schneefall nicht mehr zulässt, muss das wertvolle "Weiss" mit Anlagen produziert werden. Also, wenn Malbun mit Staatsgeldern gestützt, oder besser formuliert, erhalten werden soll, dann sind die Details der Mittelverwendung   (Strassen, Parkplätze, Liftanlagen, Schneekanonen, Restaurants, etc.) nicht unwichtig, aber zweitrangig. Oder wer "A" sagt, muss auch "B" sagen. 
Maja Marxer-Schädler, VU Triesen, 41 Jahre, Sozialar- beiterin, Geschäftsführerin des Eltern-Kind-Forums Das Alpengebiet ist eine faszinierende Natur- und Kulturlandschaft, aber auch ein bedeutendes Naherholungsgebiet für die liechtensteinische Bevölkerung. Daher muss es von staatlichem Inte- resse sein, dieses Gebiet attraktiv zu erhalten. Es muss ein Prozess ein- geleitet werden, an dessen Ende ein durchdachtes, nachhaltiges Konzept steht, das sich nicht nur auf Malbun allein beschränkt. Ganz am Schluss dieses Prozesses stellt sich überhaupt erst die Frage nach Beschneiungs- anlagen. Wenn sich dann eine Not- wendigkeit herausstellt und diese ökologisch (Wasser, Strom, Lärm) vertretbar ist, muss über eine staatliche Unterstützung nachgedacht werden. Anja Meier-Eberle Schaan, FBP, 28 Jahre Dipl. Architektin FH Der Einsatz von Schnee- kanonen ist sinnvoll. Auch aus umweltpolitischer Sicht bringen sie Vorteile, z. B. kann eine entsprechende Schneedecke die Vernarbung der Grasflächen verhindern und somit die Flora unserer Alpen schonen. Natürlich bedarf es eines effizienten Konzepts und eines gezielten Einsatzes. Malbun gehört zu unserem Naherholungs- gebiet. Von den entsprechenden Massnahmen profitiert nicht nur die Tourismusbranche, sondern wir alle.
	        

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