Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Rudolf Hagen Vaduz, VU 50 Jahre, Dr. lic. oec. HSG Die Verkehrsproblematik im Unterland ist im Gesamtzusam- menhang mit unseren Nachbarländern Schweiz und Österreich zu sehen. Primär muss gelten, dass es nicht Aufgabe unseres kleinen Landes sein kann, eine Spange zwischen den Autobahnen unserer Nachbarländer zu bilden. Anstelle einer Umfahrungs- strasse, welche vermutlich den inter- nationalen Verkehr verstärkt anziehen würde, sollten Ersatzstrassen die Gemeinden entlasten. Egon Gstöhl Eschen, VU 44 Jahre, Kaufmännischer Direktor bei den LKW Liechtenstein hat durch seine Lage, als  Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Österreich, aber auch durch die florierende Wirtschaft und die hohen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung ein enormes Verkehrsaufkommen. Längerfristig und nachhaltig kann das Problem nur durch Verhandlungs- erfolge im Bereich des Transitverkehrs und durch Attraktivitätssteigerungen im öffentlichen Verkehr entschärft werden. Kurzfristig sehe ich die Ent- lastung unserer Dörfer durch Ände- rungen in der Verkehrsführung, ohne damit mehr Kapazitäten zu schaffen. 
Erwin Gassner Ruggell, Freie Liste 40 Jahre, selbständiger Versicherungsmakler Verkehr geht uns alle an, er fällt nicht vom Himmel. Da die Regierung in ihrer Verkehrszählung festgestellt hat, dass rund 80% der Verkehrsbelastung im Liechtenstein hausgemacht ist, sollte sich wohl jeder zur Eigenver- antwortung ziehen um seinen Anteil zur Umweltentlastung beizutragen. Wir haben nur eine Alternative, nämlich: weniger Individualverkehr. Begleitmassnahmen sind: — Parkplatzbewirtschaftung — Strassenunabhängiges öffentliches Verkehrsmittel   Mit einer Transitachse durch das Unterland wird sich der Verkehr vervielfachen. Dies kann und wird wohl nicht unser Ziel sein. Walter Hartmann Vaduz, VU 51 Jahre, Zahnarzt Ich glaube nicht, dass eine Umfahrungsstrasse den "Quellver- kehr" positiv beeinflussen kann im Sinne einer Entlastung. Verkehr hängt direkt zusammen mit dem Wohlstand, nachdem wir immer mehr Wohlstand anstreben, ist die negative Kehrseite des zunehmenden Mobilitätsbedürf- nisses zu akzeptieren. Ausserdem habe ich vor Jahren darauf hingewiesen, dass die gleitende Arbeitszeit, der Abendverkauf und ein unendliches Veranstaltungsangebot den Individual- Verkehr fördern. 
Adrian Hasler Triesen, FBP 36 Jahre, lic. oec. HSG Durch die ländlichen Strukturen in Liechtenstein besteht eine relativ grosse Abhängigkeit vom eigenen Auto. Das Verkehrsaufkom- men hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch die Situation am Arbeitsmarkt hat dazu beigetragen (-> Grenzgänger). Eine Verkehrspla- nung für die Zukunft muss die lokalen Gegebenheiten berücksichtigen. Ich denke, dass eine Umfahrungsstrasse im Liechtensteiner Unterland die Verkehrsprobleme nicht langfristig lösen wird. Zudem besteht die Gefahr, dass durch eine Umfahrungsstrasse auch der internationale Transitverkehr durch Liechtenstein zunehmen wird. Otmar Hasler Bendern, FBP 47 Jahre, Reallehrer Ich glaube nicht, dass eine Umfahrungsstrasse im Liechtensteiner Unterland die Verkehrsprobleme langfristig löst. Es braucht einen umfassenderen Ansatz, der die Region miteinbezieht und den internationalen Transitverkehr getrennt vom lokalen Quell-Ziehlverkehr betrachtet. Eine Transitachse im Liechtensteiner Unterland lehne ich ab. Eine örtliche Umfahrung muss in ein Gesamtkon- zept eingebettet sein, den Verkehr zielgenauer lenken und von Massnah- men begleitet sein, die ein Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr fördern.
	        

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