Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1998) (38)

Es gibt nur wenig Bereiche, die zumindest gegenwärtig derart lebhaft und emotional disku- tiert werden wie die Mobilitätsfrage. An der Diskussion der Mobilität zeigt sich zweifellos auch der immer offensichtlicher werdende Verlust eines Gemeinschaftssinnes unserer Gesellschaft: Jeder trägt mit seinen privaten wie geschäftlichen Tätigkeiten mit zum Verkehr bei. Gleichzeitig wollen wir aber auch schön und ungestört wohnen, arbeiten und uns erholen können. Wir sind bis heute nur in Ausnahme- fällen bereit, dieser Zwiespältigkeit in die Augen zu sehen, darüber zu diskutieren und zukunfts- fähige Lösungen zu suchen. Wir sind nach wie vor kaum bereit, die verkehrspolitischen, raumplanerischen und vor allem auch gesellschaftspolitischen Konsequenzen des eigenen Individualverkehrs anzuerkennen und zu diskutieren, geschweige denn sie zu verändern.  Raumplanung ist untrennbar mit Verkehrspoli- tik verbunden. Der von der Regierung vor drei Jahren durchgeführte internationale Ideen- wettbewerb hat dies erneut bestätigt. Alle Vor- schläge gründen wesentlich auf Massnahmen der Raumplanung, um Verkehrsströme zu redu- zieren, zu lenken, Mobilitätsverhalten zu ändern. Wirksame Verkehrspolitik verlangt einschnei- dende Massnahmen. Das Verkehrsproblem 
Liechtensteins ist nicht allein durch Mass- nahmen oder Einsprachen im nahen Ausland zu lösen. Aus raumplanerischer Sicht sind folgende Massnahmen zielführend: • Priorität hat die Reduktion der Streubauweise und die Weiterentwicklung der Siedlungen nach innen.  Die gestaltete und überlegte Verdichtung der Siedlungen nach innen ist zusammen mit einer vernünftigen Durch- mischung der Nutzungen die Basis für weniger Individualverkehr, für einen attrak- tiveren öffentlichen Verkehr und für die Akzeptanz von Rad- und Fusswegen. • Erarbeitung kommunaler Parkierungskonzepte und Anpassung der baurechtlichen Parkplatz- vorschriften an die Ziele der Verkehrsplanung. Bewirtschaftete Parkplätze und ein reduzier- tes Parkierungsangebot führen zu einer Änderung des Mobilitätsverhaltens, zu einer Verlagerung auf den öffentlichen und nicht- motorisierten Verkehr (Fahrrad oder zu Fuss). • Nutzungsdurchmischung fördert die Nähe von Wohn- und Arbeitsplätzen und trägt längerfristig zusammen mit einem belebten Bodenmarkt auch zur Reduktion des Binnenverkehrs bei. • Anlage verkehrsfreier Zonen, von Rad- und Fusswegnetzen • 
Neuausrichtung der Nutzungsplanung (Zonenplanung und Nutzungsvorschriften) mit Vorschriften zur Parkplatzabgeltung, der Differenzierung der Parkplatzvorschriften Mobilität und der Beitrag der Raumplanung
	        

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