Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1997) (37)

sind heute global 28 gentechnisch modi- fizierte Nutzpflanzen zum grossflächigen Anbau zugelassen; darunter 7 verschiedene Maissorten, 5 Raps-, 4 Baumwoll- und 6 Tomatensorten, 1 Sojabohne sowie Kartoffeln, Kürbis und Ta- bak — 21 Zulassungen in den USA, 40 Zulassun- gen von GVO-Verarbeitungs-, Hilfs- und Zusatzstoffen im Lebensmittel- und Futtermit- telbereich. Die LGU wollte von Unternehmen, die in Zukunft ohne gentechnisch veränderte Organis- men auskommen wollen, wissen, mit welchen Strategien diese ohne Gentechnologie auskom- men können. Denn nach der Meinung der Mehrheit der Unternehmen ist die Verwendung der Gentechnologie nicht eine Frage des Wil- lens, sondern eine gegebene Entwicklung, der sie ohnmächtig gegenüber stehen. Wie wollen also Firmen wie Baer AG oder die Vanadis AG auf dem zukünftigen Markt überleben? Hat die Entscheidung für oder gegen die Verwendung von Gentechnologie doch viel mehr mit Über- zeugung und Rückgrat zu tun als mit Zwängen des Marktes? Die Erfahrung, die Claudia Sele bei der Suche nach Interviewpartnerinnen machte Bei der Kampagne "Gut statt Gen" in Basel ist eine Liste aller Lebensmittelbetriebe, welche Gentech-Soja ablehnen, erhältlich. Bei einigen fragten wir telefonisch nach, ob sie bereit 
wären, dazu ein Interview zu geben. Es stellte sich aber schnell heraus, dass sich die Aussagen bezüglich Ablehnung von Gensoja auf die ver- gangenen Jahre beziehen: Genmanipulierte Produkte wurden bisher klar abgelehnt, wie dies aber in Zukunft aussehen wird, wisse man noch nicht. Die Dr. Oetker AG wollte sich "doch nicht" offiziell zum Thema äussern, die zustän- dige Person bei Chocolat Frey war gerade für mehrere Wochen in den Ferien und bei Lindt & 
  Sprüngli ist die zuständige Person dermassen vielbeschäftigt, dass kein Termin gefunden wer- den konnte. Nuancen Beim Durchlesen dieser drei folgenden Texte wird Ihnen zweifellos auffallen, dass in der Einstellung auch dieser drei Unternehmen zur Gentechnologie riesige Unterschiede vorhan- den sind. In unterschiedlichen Aussagen wie beispielsweise "nach Möglichkeit" keine gen- technisch veränderten Zutaten und Rohstoffe zu verwenden, oder im Gegensatz dazu, den Biomarkt aktiv zu unterstützen, klaffen Welten auseinander. Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit gesetzlichen Vorschriften: erfülle ich diese gerade oder 
geht mein Unternehmen freiwillig darüber hinaus? Diese feinen Unter- schiede in der Haltung machen das Profil einer Unternehmung aus und es sind diese feinen Unterschiede, die für die Zukunft ausschlagge- bend sein werden. 
Ohnmacht oder Überzeugung?
	        

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