Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1996) (36)

Geschätzte Entwicklung der Weltbevölkerung in Milliarden 
Die Weltbevölkerung wächst. Sie hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als verdoppelt. Nach mittleren Schätzungen wird sie slch bis zum Jahr 2050 fast noch einmal verdoppeln. Gleichzeitig steigen auch die Ansprüche der Menschen an ihre Umwelt. Wir werden der Erde mehr Ressourcen, mehr Energle, mehr Nahrungsmittel, mehr Lebensraum abverlangen. Aus der vorausgesagten Klimaverände- rung, oft ausgedrückt in einer Erhöhung der Welttemperatur, lassen sich verschiedene Szenarien ableiten, die nicht garantieren, dass zukünftige Generationen ihre Grundbedürf- nisse decken können. Nach diesen Szenarien werden sich Wüstengebiete ausdehnen, das Meer wird Küstengebiete und Inseln über- schwemmen, vermehrte Stürme würden immer mehr Katastrophen verursachen, Trockenheit und Dürre den Mittelmeerraum heimsuchen, Permafrostböden in den Alpen werden zu Rüfen und Bergstürzen führen - das sind keine hoffnungsvoll stimmenden Aussichten für unser Leben auf der Erde. Millionen von Menschen werden gezwungen sein, neuen Lebensraum zu finden. In der Politik werden diese Szenarien oft verharmlost oder auch überbewertet. Der erste Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel an Climate Change) kommt jedoch zur 
Ansicht, dass mit einer Erhöhung der Mittel- temperatur für die nächsten 100 Jahre um 2.5°C gerechnet werden kann. Diese relativ sichere Aussage für unsere klimatische Zukunft, die Tatsache, dass viele der Umweltveränderungen irreversibel sind und die Tatsache, dass Unsicherheiten im gesamten Umweltbereich aufgrund der Komplexltät des Ökosystems nie vollständig ausgelöscht werden können, müssen auch für Zweifler Anlass genug sein, zu handeln, das heisst, vor allem bei sich selber, heute anzufangen. Wir tragen, was das Klima anbelangt, nicht nur die Verantwortung für uns selber, sondern gerade wir in den Industrieländern (laut dem Schlussberlcht der Enquete- Kommission "Schutz der Erdatmosphäre" produzierten die Industrieländer rund 68% der Kohlendioxid-Emissionen) tragen mit unserem übermässigen Verbrauch an Ressourcen elementar zur Problematik in den Schwellen- und Entwicklungsländern bei. Heute fliehen die weltweit 10 bis 15 Millionen Flüchtlinge vor politischen Unruhen — doch wie lange noch wird es dauern, bis eine viel grössere Zahl vor Umweltkatastrophen und . zerstörten Lebensräumen flieht? Und wo werden sie neuen Lebensraum finden? Das Klima und die Weltbevölkerung
	        

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