Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1996) (35)

Konventionelle Landwirtschaft Herkömmliche Landwirt- schaft, die nicht nach be- stimmten Richtlinien wirt- schaftet Integrierte Produktion Versucht ökologische Erfor- dernisse mit ökonomischen Zielsetzungen des Betriebes zu vereinen Kontrollierte Freilandhaltung Bezieht sich nur auf die Tier- haltung und schreibt be- stimmte Haltungsformen v.a.   aber regelmässigen Auslauf und Weide vor. Ökologischer Landbau (Bio-Landbau) Die ganzheit- liche Betrachtung des Betrie- bes und seiner Kreisläufe steht im Vordergrund. Ver- zicht auf einseitige Speziali- sierung und Einsatz von che- misch-synthetischen Hilfs- stoffen Naturnahe und umwelt- schonende Landwirtschaft Ist nicht definiert, wird in der Umgangssprache trotzdem häufig gebraucht 
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14 LIECHTENSTEINISCHE GESELLSCHAFT FÜR UMWELTSCHUTZ Was sind die Möglich- keiten und Grenzen des ökologischen   Landbaus heute in Liechtenstein? Der Markt dürfte wohl den grössten Einfluss auf eine flächen- deckende Umstellung ausüben. Sofern sich bei uns zusätzlich zur Nachfrage der Konsumenten ein entsprechender Verarbeitungs- markt aufbauen liesse, könnte man sich vorstellen, dass in absehbarer Zeit sehr viele Betriebe auf ökolo- gischen Landbau umstellen wür- den (eine Neuausrichtung der mei- sten Betriebe ist sowieso notwen- dig). Die derzeitige Agrarpolitik ist klar auf Extensivierung ausge- richtet. Für eine flächendeckende Umstellung müssten jedoch noch verschiedene Rahmenbedingun- gen geändert werden. Vor allem 
müssen die finanziellen Anreize zur Umstellung verstärkt werden. Die konventionelle Landwirt- schaft wird jetzt vergleichsweise stärker unterstützt, als dass sich alle Bauern zur Umstellung entschliessen könnten. Eine inten- sivere Beratung wäre ebenfalls er- forderlich. Trotz Grenzen steht Klaus Büchel einer Ökologisierung der Land- wirtschaft optimistisch gegenüber. Am Ende seiner Ausführungen stellt er 8 Schlussthesen auf, die auszugsweise hier wiedergegeben sind. • Die Ökologisierung der Land- wirtschaft ist notwendig • Der ökologische Landbau ist praxisreif • Ein Grossteil der liechten- steinischen Landwirtschaft ist aufgrund ihrer Strukturen relativ leicht auf ökologischen Landbau umstellbar. • Die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung sieht, trotz teurerer Produkte, beim ökologischen Landbau wesentlich günstiger aus. • Eine flächendeckende Um- stellung auf ökologischen Landbau ist möglich • Naturvielfalt kann ein neues Agrarprodukt sein • Ein Nahziel der Landwirt- schaft muss eine seriöse gesamtbetriebliche integrierte Produktion sein. Fernziel ist der ökologische Landbau. 
Dazu brauchen wir Aufklärungs- aktivitäten für die Konsumenten, eine ökologieorientierte Beratung der Landwirtschaft und der Verarbeitungsindustrie und die gezielten Umsetzungsarbeiten durch die Bauern. LIECHTENSTEINER UMWELTBERICHT FEBRUAR 1996
	        

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