Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1991) (29)

Seite 16 Liecht. Umweltbericht, Juni 1991 gar nicht mehr sichtbar sind. Demgemäss ist es bedeutsam, dass die wichtigsten Graben- strukturen auch wieder mit Wasser belegt werden. Die hierfür geeigneten Rahmenbe- dingungen für Wassereinleitungen werden derzeit abgeklärt. Entsprechende Erfahrungs- werte liegen ja im 'Lande bereits vor. Weiter- gehend als bisher soll allerdings auch abge- klärt werden, ob durch Profilgestaltungsmass- nahmen ökologische Verbesserungen möglich sind. Wann und wo immer möglich sind regu- lierte Gerinne durch eine Herstellung von naturnahen abwechslungsreichen Querprofi- len mit Verzicht auf Befestigungen mit toten Baustoffen wieder zu beleben. Die Erhaltung und fallweise Wiedergestal- tung der Säume an der Nahtlinie Erde/Wasser mit einem möglichst breiten Übergang von Ufergehölzen über eine Wildkrautschicht zum intensiv genutzten Freiraum ist hier ein wich- tiges Erfordernis. Die Renaturierung gibt es allerdings nicht zum Nulltarif. Sie braucht etwas Platz. Deshalb wird ein erstes Augen- merk auf die gemeindeeigenen Grundparzel- len geworfen. In diesem Zusammenhang ist vor allem die angrenzende Nutzung bedeut- sam. Im Sinne eines ökologischen Ausglei- ches sollte die Landschaft mit einem Netz von naturnahen Flächen überzogen sein. Hier bil- det das Wasser eine wichtige Lebensader. Sie kann mit der Umgebung mit angrenzenden Feuchtgebieten und vor allem Heckenstruktu- ren verbunden werden. Einschlägige ökologi- sche Forschungen verlangen seit einiger Zeit den «Zehnten» für die Natur. Das heisst, dass rund 10 Prozent des Grünlandes mit naturna- hen Strukturen durchsetzt sein sollten, wollen wir das derzeitige Artensterben abstoppen. Die Landwirtschaft, der Wasserbau und der Naturschutz stehen also in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor einer grossen Herausforderung, unsere Landschaft wieder lebenswert für Pflanze und Tier wie Mensch zu gestalten. Hier sind Modelle und Pilotpro- jekte als Anschauung sehr wertvoll. Die ältere Generation entsinnt sich noch, dass es in unseren Gräben Krebse, Forellen wie Elritzen («Bammele») gab. Unsere Le- bensadern wurden verbaut, verdolt und es ist öde geworden. Hier haben wir nun die Chan- ce, wieder einiges gut zu machen. Im Falle von Schaan werden derzeit die notwendigen Grundlagen für ein Handeln erarbeitet. 
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