Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1990) (28)

Liecht. Umweltbericht, Dezember 1990 Seite 5 Man muss sich bewusst sein, dass mindestens 80 % der Möbel und Innenausbauten, mit de- nen wir leben, aus Spanplatten bestehen. Sollte sich der Konsument für die teurere Variante der Tischlerplatte oder gar des Mas- sivholzes entscheiden, würde sich ein Problem aus anderer Perspektive stellen: in unseren Wäldern wächst nicht genug erst- und zweit- klassiges Holz, um den Bedarf abzudecken. Gewisse Versorgungsengpässe mit erstklassi- gem Holz sind heute schon spürbar. Holzanwendung in Feuchträumen Alle oben beschriebenen Materialien sind verwendbar; zu beachten ist, dass die Einbau- ten gute Durchlüftung haben, damit sich kein Kondenswasser und in der Folge Pilze bilden können. In Feuchträumen ist eine Oberflä- chenbehandlung vorteilhaft, weil die Aufnah- mefähigkeit von Feuchtigkeit/Wasser gemin- dert wird. Holz in der Aussenanwendung  verlangt eine fachmännische Verarbeitung. Ideale Hölzer für dem Wetter ausgesetzte Konstruktionen sind Harthölzer: Eiche, 
Ul- me, Kastanie; diese Hölzer besitzen einen hohen Gerbsäureanteil. Bei den Nadelhölzem empfiehlt sich haupt- sächlich die Lärche, — selbstverständlich ohne Splint. Diese Hölzer sind fäulnis- und pilzresi- stent, so dass eine chemische Behandlung nicht notwendig ist. Werden andere Hölzer, in der Hauptsache Fichte, verwendet, so muss eine noch sorgfäl- tigere Konstruktion gewählt werden, bei der sich kein stehendes Wasser bilden kann; das heisst, nach einer Regenperiode muss das Holz wieder trocknen können; werden diese Konstruktionsprinzipien beachtet, so eignet sich auch die Fichte im Aussenbereich. Ein gutes Bespiel hiefür sind die Rheinbrücke so- wie unzählige Schöpfe und Ställe im Alpenge- biet. Vergiftete Holzdecke lackieren? Frage: 
Ich habe unsere Holzdecke mit Xyla- decor behandelt. Nach Auftreten von gesund- heitlichen Beschwerden empfahl man mir, die Decke mit einem diffusionsdichten Klarlack zu überstreichen. Kann man damit gesundheitliche Beschwer- den in den Griff bekommen? Antwort: Die Abgabe von PCP (Pentachlor- phenol) — das im Xyladecor zur Pilz- und Insektenabwehr enthalten ist, lässt sich durch Lacke nicht oder nur in einem beschränkten Masse abstellen. Zudem müsste Profilholz ab- montiert werden, um auch rückseitig gestri- chen zu werden. Nur ein Entfernen der oberen 2-3 mm der behandelten Oberfläche würde zum Ziel füh- ren. Das ist aber praktisch nicht durchführ- bar, weil die Bretter zu dünn würden. Wenn die Bretter dick genug sind, sollte man eher abhobeln und nicht abschleifen, weil PCP-haltiger Holzstaub sehr gefährlich ist. Eine weitere Möglichkeit wäre, das Holz bzw. den Raum 1-2 Tage lang auf etwa 60°C zu erwärmen. Dadurch würde ein wesentlicher Teil des PCP entweichen. 
Holzbehandlung im Innenausbau / Feuchtraum Grundsätzlich könnte man alle Möbel und Innenausbauten unbehandelt lassen; sofern fachmännisch getrocknetes Holz und die an- gemessene Konstruktion verwendet wird, ist ein Schädlingsbefall auszuschliessen.   Möchte man das Holz vor Verschmutzung schützen, so empfehlen sich die verschiede- nen biologischen Produkte, die auf Wachs- und Leinölbasis hergestellt sind. Bei der industriellen Möbelanfertigung wer- den vermehrt sogenannte Wasserlacke ver- wendet; das heisst, als Lösungsmittel konnte Nitro durch Wasser ersetzt werden. Somit entstehen beim Lackieren keine gefährlichen Dämpfe mehr, es konnte ein grosser Schritt in Richtung «Umweltschutz am Arbeitsplatz» getan werden. Über die Zusammensetzung und dementspre- chende Gefährdungsfaktoren der Festkörper- anteile (Lackfilm) muss von Fall zu Fall an- hand der Warendeklaration oder unter Bei- zug von Fachliteratur entschieden werden. Holzbehandlung im Aussenbereich Hier könnte man mit einer guten Konstruk- tion unter Verwendung der richtigen Hölzer einen Fäulnis- und Pilzbefall verhindern. So- mit erübrigt sich ein aggressiver chemischer Holzschutz. Empfehlenswert ist das Auftra- gen einer leichten Lasur auf der Basis von Naturharzölen, die die Wasseraufnahme des Holzes erschweren. Wird gar keine Behandlung angewendet, so tritt eine schnellere natürliche Verfärbung des Holzes ein, die zwischen Grau bis zu sattem Dunkelbraun variieren kann, je nach Holzart, Höhenlage und Himmelsrichtung des Ob- jektes. Solche unbehandelten Holzbauten können vielerorts betrachtet werden. 
■ Ohne Chemie gegen den Holzwurm? Frage: Kann man den Holzwurm auch ohne Chemie bekämpfen? Ich habe mir eine alte Kommode am Floh- markt geholt. Im Holz sind Löcher. Antwort: Bevor man etwas unternimmt, soll- te man feststellen, ob es überhaupt etwas zu bekämpfen gibt. Das Vorhandensein von Bohrlöchern ist nicht zwingend mit einem aktiven Befall gleichzu- setzen. Oft sind die Larven bei altem Holz schon längst abgestorben, und man braucht nichts zu tun. Um sich zu vergewissern, saugt man mit dem Staubsauger alle Bohrlöcher frei und beobachtet diese längere Zeit. Ein akti- ver Befall ist dann vorhanden, wenn frisches Bohrmehl auftaucht, Nagegeräusche, beson- ders in der Nacht, zu vernehmen sind, neue Fluglöcher entstehen, etwa 2 mm grosse Kä- fer festgestellt werden. Ist das Holz befallen, gibt es mehrere Mög- lichkeiten: in einem aufheizbaren Raum (z.B. Sauna, Lackbrennkammer) einige Stunden bei mindestens 65°C stehen lassen; bei be- grenztem Befall mit Haarföhn (höchste Stufe, nahe herangehen) oder Heizstrahler anstrah- 
Nützliche Tips für die Fussbodenpflege Der Fussboden wird wohl in jeder Woh- nung am meisten strapaziert. Deshalb ist auch hierfür eine umwelt- und boden- schonende Pflege besonders wichtig. Die 
Reinigung ist am umweltfreundlich- sten, wenn eine Soda- oder Schmiersei- fenlösung verwendet wird. Anschlies- send mit verdünntem Essig nachwi- schen. Holzfussböden pflegen Sie am besten mit Bienenwachsemulsion. Nach dem Eintrocknen polieren. Helle Hecken in unversiegelten Holz- fussböden renoviert man mit brauner Schuhcreme, die dem Bohnerwachs bei- gemengt wird. Kratzer entfernt man mit sehr feiner in Bienenwachs getauchter Stahlwolle. Kratzer vermeiden Sie beim Möbelrük- ken durch alte dicke Socken, die über die Möbelfüsse gezogen werden. Oder: Teppichreste unter die Möbelfüsse kleben. Ihr Schaukelstuhl wird eingewachste Böden nicht verkratzen, wenn Sie die Kufen mit Leinen-Klebeband versehen. Absatzspuren kann man mit Petroleum oder Terpentin wegwischen. Oder ver- suchen Sie's mit einem einfachen Ra- diergummi.   Kunststoffbeläge sind besonders emp- findlich. Wurde einmal ein synthetisches Wischglanzmittel verwendet, so bedarf der Boden ständig dieser Pflege. Daher von vornherein mit natürlichen Produk- ten reinigen und pflegen! Essig verleiht dem Boden einen matten Glanz. Teppiche und Teppichböden sollten re-   gelmässig gesaugt oder geklopft werden. Bei Verschmutzung werden sie mit ver- dünntem Essig oder mit Salz abgerie- ben. Im Winter lassen sich Teppiche durch Ausklopfen auf trockenem Schnee sehr gut reinigen. Wenn Sie die Teppichkehrmaschine vor der Benutzung anfeuchten, dann wird sie Fäden und Fusseln viel besser auf- nehmen. (aus: Wohnung + Gesundheit 10/89) len. In der Befallzone muss eine Temperatur erreicht werden, bei der die Insekten oder Larven oder Eier absterben; das befallene Holz bei starkem Frost (unter — 10°) einige Nächte draussen abstellen; in die vom Bohr- mehl befreiten Fluglöcher (Staubsauger) wie- derholte Male Petroleum oder gesättigte Bo- raxlösung, eventuell mit alter Injektionssprit- ze, einspritzen. Zuletzt müssen die Löcher verschlossen werden (Wachs oder Holzkitt). Gesättigte Boraxlösung stellt man her, indem man soviel Borax in kochendes Wasser ver- rührt, bis sich kein Salz mehr auflöst. Nach dem Abkühlen muss ungelöstes Salz am Bo- den zu sehen sein. (aus: Gesünder wohnen und bauen)
	        

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