Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1990) (28)

Seite 14 Liecht. Umweltbericht, Dezember 1990 Heizung und Gesundheit Die Wahl des richtigen Heizsystems ist ein wesentlicher Aspekt der Baubiologie. In seltener' Deutlichkeit wird hier die Entscheidung für die baubiologisch empfehlenswerte Heizung durch körperliche Behaglich- keit belohnt. Der Autor ist Experte auf dem Gebiet der biologisch angepassten Haustechnik und der Alternativenergien. Kürzlich hielt er einen Vortrag im Baubiologie-Grundkurs der Arbeitsstelle für Erwach- senenbildung. Peter Siegl, Weesen ,Bei der Wahl der Heizung wird vermehrt Wert auf Kriterien wi e   — gesundes Wohnklima, thermische Behag- lichkeit — architektonische Einbindung, räumliche Behaglichkeit — energiesparender Betrieb — umweltfreundlicher Betrieb — Möglichkeit für die Nutzung von Alternativ-Energien 
gelegt. Diese Entwicklung bringt grosse Chancen für den Einsatz von modernen Strahlungsheizungen, können diese •doch bei allen angeführten Punkten wesentliche Vor- teile bieten. Was versteht man unter einer Strahlungsheizung? Die einfachste Form einer Strahlungsheizung ist das offene Feuer. Es 'kommt in seiner Wirkung unserer natürlichen Strahlungs- und 
Energiequelle, der Sonne am nächsten. Am offenen Feuer lassen sich auch die Wirkungen der Strahlungsheizung beispielhaft veran- schaulichen: 
selbst, bei relativ kalten Lufttem- peraturen fühlen wir uns durch die Wärme- strahlung behaglich und auch in psychischer Hinsicht besonders wohl. Das vertrauteste Beispiel einer Strahlungshei- zung stellt der Kachelofen dar. Er 
wirkt'   einerseits durch die direkt wahrnehmbare Wärmestrahlung seiner warmen Oberflächen und andererseits über die von ihm angestrahl- ten Wandflächen des Raumes. Diese erwär- men sich beim Auftreffen der Wärmestrahlen vom Kachelofen und führen zu einem behagli- chen Strahlungsklima. In neuerer Zeit wurde die Bedeutung des Strahlungsklimas für Körper und Psyche des Menschen auch wissenschaftlich erforscht. Dies führte neben einer Rehabilitation tradi- tioneller Heizsysteme auch zu modernen Wei- terentwicklungen auf diesem Gebiet. Beispie- le sind neue Formen von Hypokaustenheizun- gen (in Anlehnung an antike römische Heiz- Systeme) und verschiedene Formen von Wandstrahlungheizungen. Die 
meisten, die- ser Systeme gewinnen ihre Energie aus einem holzbefeuerten Grundofen (Kachelofen) oder auch aus einer zentralen Wärmeerzeugung, wo verschiedene Energieträger eingesetzt werden können. Aufgabe und Wirkungsweise einer Heizung umfasst  mehr als die Bereitstellung einer be- stimmten Raumtemperatur. Die wichtigsten für das Verständnis der Strahlungsheizungen nötigen Zusammenhänge zeigen wir im Bei- trag «Heizung und gesundes Wohnklima» auf. Grundofen oder Kachelofen Seit alten Zeiten hat sich der gemauerte Grundofen in unseren Klimazonen bewährt. Das Grundofenprinzip, ein rostfreier, mit feu- erfesten Ton-Materialien ummauerter Brenn- raum mit wärmespeichernder Ummantelung in unterschiedlicher Stärke, wird in Öfen mit verputzten oder gekachelten Oberflächen ein- gebaut. Die während eines raschen Abbran- des erzeugte Energie heizt das Speichermate- rial des Ofens auf und diese gibt die Wärme je nach Ausführungsart des Grundofens über kürzere oder längere Zeit hinweg an, den Raum ab. Der besondere Vorteil des Grundofens liegt in seiner hohen Strahlungsqualität, da die Schamottierung das Strahlenspektrum des of- fenen Holzfeuers kaum verändert. Daher auch die angenehme Wärmeempfindung, die ein Grundofen vermittelt. Neuere Entwicklungen der Brennraum-Kon- struktion bringen wesentliche Fortschritte bei der Verbrennungstechnik und sichern dem Grundofen auch in Zukunft seine Vorzugstel- lung unter den Holzheizungen. Diese Systeme stehen teilweise auch für Nachrüstungen be- stehender Grundöfen zur Verfügung. Moderne Ausführungsarten von Grundöfen erlauben völlig neue Gestaltungsmöglichkei- ten und erinnern kaum mehr an die überlie- ferten Formen. 
  Grundofen mit Hypokausten- Heizung Eine wesentliche Erweiterung seiner Einsatz- möglichkeiten erfuhr der Grundofen durch seine Kombination mit einer Hypokausten- Heizung. Auf diese Weise können mit einem Grundofen als Wärmeerzeugung auch grösse-
	        

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