Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1988) (24)

Liecht. Umweltbericht, September 1988 
Seite 7 Trotzdem sollen hier noch einige wenige Bei- spiele erwähnt werden: — Boiler auf 60 bis 70 Grad einstellen — tropfende Wasserhahnen rasch reparieren — Tiefkühlprodukte nicht im Backofen auf- tauen — kleine Wasermengen werden mit dem Tauchsieder (mit Uberhitzschutz!) dreimal effizienter aufgewärmt — starke Eisbildung bei Tiefkühlern lässt auf undichte Türen schliessen. Woher die Annahme kommt, dass Leucht- stoffröhren beim Starten viel mehr Strom brauchen, als beim Leuchten und sie somit eingeschaltet bleiben sollen, ist unklar — je- denfalls völlig falsch. Eine Studie der OSRAM AG kommt zu folgendem Resultat: «Der Mehrverbrauch bei der Zündung ent- spricht etwa dem Normalverbrauch während zehn Sekunden!» Ein Ausschalten lohnt sich also immer, wenn die Lampe während zehn Sekunden nicht gebraucht wird. Neue Besen kehren besser Der technische Fortschritt hat auch bei den Haushaltgeräten nicht halt gemacht. So 
brau'chen  zum Beispiel neueste Energiespartief- kühler bis zu 50 Prozent weniger Strom als die älteren Modelle. 30 Prozent Stromeinsparung bringen modernste Geschirrspül- und Wasch- maschinen mit Wärmerückgewinnung und Spargang. Energiesparlampen der neuesten Generation passen in jede Fassung, geben ein angenehm warmes Licht ab und brauchen fünfmal weni- ger Strom. Die Zündelektronik dieser Leuchtstofflampen muss zudem nicht jedes- mal neu mitgekauft werden, was sich nebst einer wesentlichen Preisreduktion auch öko- logisch auswirkt. Im Gegensatz zu den Niedervolt-Halogenlam- pen (Leselampen) sind regulierbare Hochlei- stungshalogenlampen (300 bis 500 Watt) für indirekte Beleuchtung nicht zu empfehlen. Vor allem im Teillastberich und bei dunklen Wänden und Decken haben diese Lampen eine extrem schlechte Lichtausbeute. 
Ein Muss in jedem Energiesparhaushalt sind Isolierpfannen. Diese doppelwandigen Chromstahlpfannen sparen bis 50 Prozent Ko- chenergie und können erst noch als Schüsseln verwendet werden (weniger Abwasch!). Die «graue» Energie, der   heimliche Grossverbraucher Für alles, was wir irrt täglichen Leben benöti- gen — wie Seife, Zahnpasta, Kleider, Schuhe, Haushaltgeräte, Radio und Fernseher, Teppi- che, Fahrrad und Auto, das Haus und vieles andere mehr — muss Energie investiert wer- den. Energie, über die wir uns kaum Rechen- schaft abgeben: die vergessene oder eben «graue» Energie. Sie ist im Preis für jede industrielle Produktion, Ware, Arbeit oder Dienstleistung enthalten. Zum Beispiel wer- den für die Produktion eines Mittelklassewa- gens etwa 30 000 kWh Energie benötigt. Die Herstellung einer Taschenlampenbatterie  erfordert 
etwa 0,6 bis 0,7 kWh, die Energie, die uns die Batterie liefert, beträgt nur etwa 0,012 bis 0,014 kWh, also rund fünfzigmal weniger! Für die Gewinnung von 1 kg Rohaluminium werden 15,5 kWh benötigt. Für das Ein- schmelzen der gleichen Menge Aluminiumab- fälle (Recycling!) dagegen rund zwanzigmal weniger, also 0,8 kWh. Im Papier eines Exemplares einer Tageszei- tung stecken rund 1,5 kWh «graue» Energie. Rund 90 Prozent der Energie, die es für die Lagerung von Tiefkühlprodukten braucht, wird allein von den oben offenen (!) Kühltru- hen im Laden benötigt. Bei grossen Haushaltgeräten muss mit einer Energie von 6 bis 7 kWh pro Kilogramm Gerätegewicht gerechnet werden. Jeder Bürger benötigt, neben seinem persön- lichen Direkverbrauch an Energie (inklusive Heizung und Auto) fast noch einmal soviel an «grauer» Energie! 
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