Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1979) (2)

Gegen Streusalze tolerante resp. ungeeignete Gehölze Die Schäden durch Auftausalze an Bäumen und Sträuchern entlang der Strassen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Verschiedene Untersuchungen führen diese Schäden auf den direkten Kontakt durch salzhaltiges Spritzwasser an den oberirdi- schen Pflanzenteilen und auf die Uebersal- zung des Bodens zurück. Die an den Gehöl- zen festgestellten Schädigungen zeigen sich je nach Pflanzenart recht verschieden. Die meisten Untersuchungen wurden an Mittel- streifen von Autobahnen gemacht, wobei sich diese Erfahrungen auf andere Bepflan- zungen, wo eine Salzeinwirkung stattfinden kann, übertragen lassen. Die folgenden Tabellen berücksichtigen die als salzverträglich resp. als salzempfindlich bekannten Gehölze: I. Gutes Wachstum, kaum Salzschäden sichtbar Bäume: Feldahorn Acer campestre   
Mandschurischer Acer ginala Ahorn Spitzahorn Acer platanoidas Bergahorn Acer pseudoplatanus Schwarzerle Alnus glutinosa Weisserle Alnus incana Sträucher: Alpenerle Alnus viridis Oelweide Elaeagnus angustifolia Sanddorn Hippophae rhamnoides Kartoffelrose Rosa rugosa Salweide Salix caprea wolliger Schneeball Viburnum lantana   II. Ungeeignet hinsichtlich Salzverträglichkeit Bäume alle Nadelgehölze Koniferen z. B. Thuja, Eibe Winterlinde Tilia cordata Traubenkirsche Prunus padus Sträucher: Berberitze Berberis thumbergii Hasel Corylus avellana Felsenmispel  Cotoneaster divaricatus Geissblatt Lonicera xylosteum Fingerstrauch Potentilla fruticosa Schwarzdorn Prunus spinosa schwarzer  Holunder Sambucus nigra roter Holunder Sambucus racemosa Kranzspiere Stephanandra incisa Schneebeere- Symphoricarpos albus Schneebeere Symphoricarpos chenaulti Korallenbeere 
Symphoricarpos orbuculatus   gewöhnlicher FliederSyringa vulgaris Schneeball Viburnum opulus •   Zur Minderung von Salzschäden ist ausge- reifter Kompost in der Lage, die Boden- verhältnisse zu verbessern. 
Dezember 1978 Umwelt-Bericht Seite 7 Kurznotizen Eindolen der Gräben und Bäche im Siedlungsbereich Die Grundwasserabsenkung im Rhein-Ein- flussgebiet liess manchen Giessen und Gra- ben im Verlaufe der letzten Jahrzehnte aus- trocknen. Dadurch haben wir viel an biolo- gischer Substanz, vor allem im Talraum, verloren. In den letzten Jahren wurde ver- sucht, mit einigem Kostenaufwand diesen oder jenen Graben wieder zu bewässern. Umso mehr ist es zu bedauern und ist es einigermassen paradox, dass trotzdem in verschiedenen Gemeinden die letzten Grä- ben und Bäche jetzt eingedolt werden. Dies etwa, um 'Platz für Strassenerweiterungen und anderes zu erhalten. Könnte nicht umgekehrt, mit geschickter Gestaltung, so manches Kleingewässer die Siedlungsland- schaft aufwerten und so beitragen, die Le- bensqualität des Raumes, in dem wir leben, zu erhöhen? Baum-Fest am Liechtensteinischen Gymnasium Das Fällen einer alten  ehrwürdigen Weide hat bei den Schülerinnen und Schülern des Liechtensteinischen Gymnasiums eine erfreuliche Reaktion ausgelöst: Das Schulfest wurde unter das Motto «Baum» ge- stellt, die Eltern und Gäste wurden über den «Tatbestand» informiert und wurden eingeladen, einen Brief an das Landesbauamt zu unterschreiben, in dem die verant- wortlichen Stellen aufgefordert werden, bei ähnlichen Planungen in Zukunft auch auf alte und interessante Bäume Rücksicht zu nehmen. Die Theatergruppe schrieb und spielte eine Valentinade «Baum im Weg», und an einem Informationsstand wurde Geld für einen neuen Baum gesammelt. Im Früh- jahr 1979 soll dieser Baum von den Schülern gepflanzt werden. Gifteinsatz am Strassenrand Vor allem die Strassen- und Flurwegränder an der Peripherie unserer Gemeinden bilden durch ihre extensive Nutzung Rückzugs- räume für viele Kleintiere. Die Vegetation   wächst dort manchmal in Richtung des Strassenkörpers. Die «Vorwitzigen» werden aber alsbald vielerorts mit der Giftspritze zurückgebunden. Ist dies wirklich nötig? Sind wir nicht manchmal zu perfektioni- stisch? Durch den Gifteinsatz werden Bienen und viele kleine Helfer im biologischen Gleich- gewicht der Natur geschädigt. Vielleicht könnte mit einem mechanischen Abscheren der Gifteinsatz ersetzt werden? 
Arger am Rheindamm Der Rheindamm hat sich zu einem beliebten Ort der Entspannung und Erholung für Fuss- gänger und Radfahrer entwickelt. Die sei- nerzeitigen Unterbrechungen durch Fahrver- bot und Sperrpfosten haben wesentliches hierzu beigetragen. Die LGU hat in einer Vernehmlassung im Jahre 1974 diesbe- zügliche Bestrebungen wärmstens unter- stützt. Die Situation hat sich allerdings im laufenden Jahr wesentlich verschlechtert. Die Hindernisse für Automobile sind im Liechtensteiner Oberland oft auch am Wo- chenende entfernt. Die LGU tritt für eine Sperrung des Rheindammes zumindest für das Wochenende ein. Beitritt Liechtensteins zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen Am 17. Oktober 1978 ist Liechtenstein dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen bei- getreten. Damit schliesst Liechtenstein eine wichtige Lücke in den weltweiten Artenschutzbestrebungen: Am 3. März. 1973 wurde in Washington ,ein Uebereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen abgeschlossen. Dieses Uebereinkommen bezweckt, den Handel mit lebenden und toten Exemplaren von unmit- telbar bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu unterbinden und jenen mit potentiell gefähr- deten Arten einer Kontrolle zu unterwerfen. Die bestehenden Anhanglisten enthalten um 1400 Tier- sowie zahlreiche Pflanzenarten. Es sind darunter viele Katzenartige und Reptilien, wie etwa Krokodile, enthalten. Eine Gesetzeslücke wird, wie auch in der Schweiz weiterhin bestehen bleiben. Viele Tiere, wie Schildkröten, werden zwar ge- mäss dem Abkommen jetzt erfasst, kommen aber legal in Massensendungen nach Mit- teleuropa und gehen ebenso legal an un- genügender Betreuung zu Grunde. Weil die Mitteleuropäer auf Luxuskost nicht verzich- ten können, wurden beispielsweise 1976 eine Million Grünfrösche zu Speisezwecken in die Schweiz eingeführt. Wer einmal gesehen hat, wie die Frösche eingefangen werden, dem könnte der Appetit allerdings verge- hen! Altölsammelstellen in den Gemeinden Immer mehr Gemeinden fordern ihre Ein- wohner zu umweltbewusstem Verhalten auf. So ist aus dem letzten Triesner Gemeinde- bulletin zu entnehmen, dass Triesen beim Wasserwerk eine Altölsammelstelle einge- richtet hat. Bitte fragen Sie in Ihrer Gemeinde nach Ihrer Sammelstelle!
	        

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