Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1984) (15)

Seite 10 Luftverschmutzung April 1984 Zum Problemkreis «Nahrung Bessere Nahrungsmittel heute als gestern Es 
muss festgehalten werden, dass trotz den pessimistischen Ausführungen von Herrn Broggi zum Landschaftsverschleiss unsere Nahrungsmittel in den letzten Jahren qualita- tiv und rückstandsmässig besser geworden sind. Die Methoden zum Nachweis von Rückständen in Lebensmitteln wurden in den letzten zehn Jahren dermassen verbessert, dass heute millionstel und milliardstel 
Umwelt» Weg vom Giesskannenprinzip: Subventionen über- legt und vorsichtig einsetzen. 4) Ich bin der festen Überzeugung, dass die «biologische Landwirtschaft keine Alter- native zur konventionellen Landwirtschaft darstellt. Die Erfahrung zeigt, dass auch hier ein gesundes Mittelmass am ehesten zum Ziel führt. Ein gesundes Mittelmass in diesem Zusammenhang heisst 
integrierte Landwirtschaft, d. h. mechanische, bio- logische und chemische Schädlingsbe- kämpfung und Kulturmassnahmen ge- meinsam werden den erforderlichen wirt- schaftlichen Erfolg garantieren. 5) 
Last but not least gilt es einen Mittelweg zwischen Umweltschutz und Landwirt- schaft zu finden. Die Rückführung der Tal- landschaft in den Zustand wie er vor 100 Jahren bestand, ist keine legitime Forde- rung, genausowenig wie eine alles über- bordende Landwirtschaft. Durch miteinan- der reden und anerkennen der gegenseiti- gen Ziele wird mehr erreicht werden. 
Gramm von Rückständen nachgewiesen werden können. Früher war ein Nachweis der heute als gefährlich erkannten Schadstoffe gar nicht möglich, und ich bin überzeugt, dass gewisse Rückstände in viel höherer Konzentration vorhanden waren. Als gefähr- lich erkannte Spritzmittel (z. B. DDT) wurden in der Landwirtschaft verboten und durch neue, leicht abbaubare, nicht umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe ersetzt. Fer- ner ist die Lebensmittelverordnung revidiert worden, um künftig Missstände auszuklam- mern. Wir können den Bauern, seien es biologische oder konventionelle, keinen Vorwurf machen, wenn gewisse Schadstoffe durch die Luftver- schmutzung in unsere Nahrungsmittel gelan- gen. Ferner wird die Mitarbeit eines jeden Einzelnen nötig, sein, die Schadstoffkonzen- tration in unserer Umwelt zu verringern und unseren Lebensraum lebenswerter zu ge- stalten. Wünsche für die Zukunft Jeder von uns kann Trinkwasser einsparen, somit den Energieverbrauch reduzieren, und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz lei- sten. Als Beispiel kann beim Zähneputzen mit einem Glas Wasser der Wasserverbrauch bei 2 dl liegen, bei laufendem Wasserhahn dagegen bei 10 I. Ferner sollte der anfallende Kehricht sortiert werden, d. h. Batterien, Farben, Lacke, Me- dikamente, Altöl gehören nicht in den Keh- richtsack, denn beim Verbrennen entstehen gefährliche Schadstoffe. Als Beispiel sei die Kehrichtverbrennung Buchs aufgeführt. Im Jahre 1982 wurden auf dieser Anlage 36 000 t Kehricht verbrannt, was folgenden Anteilen an freigesetzten Schadstoffen entspricht: 
Diese Schadstoffe werden je nach Wetterla- ge über grosse Flächen verteilt. Oben ge- nannte Schadstoffe können bei der Giftsam- melstelle in Vaduz, den örtlichen Drogerien und Apotheken, sowie bei den Gemeinde- sammelstellen abgegeben werden. Wertvolle Rohmaterialien wie Glas und vor allem Aluminium sollten gesammelt werden. Hier hat Herr Josef Biedermann (Landtags- abgeordneter) mit einer persönlich eingerich- teten Aluminium-Sammelstelle beim Liech- tensteinischen Gymnasium wertvolle Vorar- beit geleistet. Der Schutz der Quell- und Grundwasserge- biete sollte rasch vorangetrieben werden. Gerade bei unseren Quellen sind Schutzzo- nen sehr wichtig, denn dieses Wasser steht ohne Pumpen praktisch bei allen Gemeinden auch in Notzeiten (z. B. Grundwasserver- schmutzung durch Ölunfall oder Kriegszei- ten) zur Verfügung. Die Abgase der Kehricht- verbrennung Buchs müssen raschmöglichst weiter gereinigt werden. Beim Verein für Ab- fal lbeseitigung Werdenberg/Liechtenstein handelt es sich um eine öffentliche Institu- tion, die mit dem guten Beispiel vorangehen sollte. Es dürfen einerseits nicht nur Opfer von Privatpersonen gefordert werden (z. B. jährliche Ölbrennerkontrolle), wenn anderer- seits die öffentliche Hand massive Umwelt- verschmutzung leistet.
	        

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