Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1982) (10)

Alljährlich ziehen Tausende von Fröschen und Kröten vom Lebensraum Wald zur Fort- pflanzung in das Ried. Für viele wurde dies zum Verhängnis, die Massaker jedes Früh- jahr sind noch vielen bewusst. Die Amphi- 
grunde gingen. Diese Verzweiflungsbiotope sollten durch stabile, das ganze Jahr wasser- führende Weiher ersetzt werden. Der Standort der Weiheranlage wurde nicht zufällig ausgewählt. Die Nutzung der Streue war am gewählten Standort durch Versump- 
matisch gestaltete sich die Zufahrt für die Ausbaggerung zu den geplanten Weiherflä- chen. Auf einer ausgelegten Baustrasse konnte mit einem Dragline-Bagger rund 12 000 m3 
 Erdmaterial ausgehoben werden. Das Material wurde grösstenteils auf der Ge- meindedeponie Schaan abgelagert. So konn- ten ca. 4000 m2 
 Weiherfläche geschaffen werden. Mittels einer differenzierten Ufer- und Wasserflächengestaltung wurden ver- schiedene ökologische Nischen und damit auch verschiedene Typen von Verlandungs- zonen geschaffen. Bereits während der er- sten Baggerarbeiten im März 1981 konnten die ersten Wasservögel, vor allem Stock- enten und Graureiher, als Besucher an den neu entstehenden Wasserflächen beobachtet werden. Inzwischen stellte sich eine weitere Palette einer reichen Tier- und Pflanzenwelt im Gebiet ein. 
Liechtensteiner Umweltbericht 
Naturschutzgebiet 
Seite 9 bienzäune und die Durchlässe haben hier die Kollisionsgefahr verkleinert. Hingegen wurde stehendes Wasser im Ried immer seltener, als Verzweiflungsbiotope wurde etwa die Fahrspur auf der einzigen Verbindung durch das Ried angenommen. Die Lurche legten ihren Laich in diese Pfützen, die aber meist austrockneten, wobei die Kaulquappen zu- 
fung kaum mehr möglich, durch Verfilzung der Bodendecke trat ein botanischer Verlust ein. In der Nähe fliesst ein Bächlein von Plan- ken herab, das genutzt werden konnte, ebenso fand sich in unmittelbarer Nähe ein grösserer Wilddurchlass unterhalb der Land- strasse, der den Gross- und Kleintieren ein Unterqueren der Strasse ermöglichte. Proble- 
für den Weiherbau zur Verfügung stellte. Es konnte den nicht eingeweihten Naturfreund vielleicht vorerst befremden, einen Bagger in einem Naturschutzgebiet zu sehen, biologi- sche Untersuchungen und Erfahrungen des letzten Jahrzehntes haben aber die Notwen- digkeit solch gestaltender Massnahmen er- härtet.
	        

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