Stoßt an! In dulci jubilo
bleibt eures Durstes immer froh,
ihr kreuzfidelen Brüder!
Wir halten mannestreu und fest
am alten Brauch im heim’schen Nest,
denn Sauserzeit kehrt wieder!
Von Schulen, Lehrern und Schülern
Die Volksschule
Ein langweiliges Kapitel, wird sich mancher Leser denken. Stimmt nicht, denn
gerade Vaduz hat eine interessante Schulgeschichte.
In einem Verzeichnis der Besitzungen der Grafen von Hohenems aus dem
Jahre 1613 finden wir die Eintragung: „Ein hölze Haus, wie man in die Kirchen
geht, so in der Zeit als Schulhaus gebraucht wird, von alter hero daß Zollhäusle
genannt.“ An der Straße, beim Aufgang zu St. Florin, stand also das älteste Schul-
haus, von dem wir wissen. Die Grafen hatten die Zolleinnehmerei in die Taverne
verlegt, das herrschaftliche Gasthaus; so war das alte Zollhäuschen überflüssig
geworden und zur Würde einer Schule gekommen.
1711 stirbt Hofkaplan Karl Negele, ein Verwandter der Familie Wolf, Er
macht eine Stiftung von 500 Gulden, deren Zins von 25 Gulden zur Ausbildung
der Jugend in Wissen und Gottesfurcht dienen soll. Ein Privater also sichert den
Fortbestand der Schule, und die 25 Gulden bleiben durch mehr als achtzig Jahre
das Einkommen des Vaduzer Schulmeisters. Daß die Familie Wolf eine richtige
Schulmeisterfamilie ist, werden wir noch sehen; vielleicht haben sie schon 1711
den Posten inne. Jedenfalls bestimmt der Stifter, daß „die Wolfischen Abkömm-
linge“, wenn sie zum Schulehalten taugen, Empfänger sein sollen. Er denkt also
gleichzeitig an die gute Sache und hilft seinen Verwandten. In der Urkunde ist
auch bestimmt, daß der „untere Hofkaplan“ Schulvogt sein solle und die Aufsicht
über die Schule und die Lehrer zu führen habe.