Volltext: Vaduz: ein Heimatbuch

Gedicht von einem alten Vaduzer Weinbauern 
(Hans Laternser) 
Was wollen wir singen, was wäre fein? 
Wohl von dem Wasser und von dem Wein! 
Die taten miteinander streiten, 
der Wein wollt das Wasser nicht leiden. 
Der Wein, er sprach: „Ich bin ja so fein, 
nich trinken die schönen Jungfräuelein, 
die fangen dann an zu lachen, 
ich kann’s ja brav lustig machen.“ 
Das Wasser, es sprach: „Bin wieder so fein, 
man trägt mich in die Küche hinein, 
nan braucht mich die langen Wochen 
zum Waschen, zum Backen, zum Kochen.“ 
Der Wein, er sprach: „Ich bin wieder so fein, 
man trägt mich in die Kirche hinein, 
man braucht mich zum heiligsten Sakramente 
und nochmals vor des Menschen Ende.“ 
Das Wasser, es sprach: „Ich bin wieder so fein, 
mnan trägt auch mich in die Kirche hinein, 
man braucht mich zum christlichen Taufen. 
Das Wasser, das darf man nicht kaufen.“ 
Der Wein, der sprach: „Jetzt geb ich dir recht, 
du bist der Meister, und ich bin der Knecht. 
Wärst du nicht zu mir geronnen, 
so wär ich am Weinstock verbronnen.“
	        

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