stanzer Münze jährlichen Zins, welchen die Pächter auf Martini den Kirchen-
pflegern des heiligen Laurentius in Schaan abliefern müssen.
Wir wissen nicht, wann Malbun den Vaduzern zur Benützung übergeben
wurde, es muß aber schon früh geschehen sein, denn bereits im Jahre 1503 trennen
die Schaaner in ihrem Dorfe die Benützung von Guschg und Gritsch. Das Dorf
Schaan ist damit in die Benützung zweier Alpen geteilt, und da die Urkunde
kein Wort von den Vaduzern bringt, ist wohl anzunehmen, daß diese die dritte
große Alpe schon damals allein bewirtschafteten,
Für die Teilung von Valorsch ist uns eine wunderschöne Pergamenturkunde
erhalten, die Zierde des Archivs der Alpgenossenschaft in Vaduz, errichtet an
St. Peter und Paul, der heiligen Zwölfbotentag des Jahres 1643 und versehen mit
den Siegeln des Landammannes Thomas Hilti aus Vaduz und des Altland-
ammannes Adam Walser aus Schaan.
Irr und Miß verstand hat sich zwischen den ehrbaren Gemeindleuten der beiden
Dörfer Schaan und Vaduz zugetragen wegen ihrer gemeineigenen Alp Valorsch,
dero Weidnießung halber sie nicht übereins kommen können. Der „ehrsam und
weise Thomas Hilti“ weiß Rat: Er hat „alle Inwohner der beiden Dörfer zu
einer öffentlichen Gmaind zwischen den beiden Dörfern bei dem Müllbach berufen
und kommen lassen und ihnen, auf daß sie ohne fernere Zwietracht gütlich über-
eins kommen können, etliche Mittel vürgeschlagen. Darüber sie alle sich einhel-
liglich gutwillig eines Mittels beredt und vereinbart und dasselbig mit hand-
gelobter Treue aufrecht unfehlbarlich zu halten versprochen haben. Nämlich so
haben die Schaaner den Vaduzern ein sonderbar Stuck von der besagten Alp
Valorsch hinten gegen Guschg, auf dem Wässle genannt, für ihr Eigenteil gegeben.“
Halten wir den Vorgang fest: Landammann Thomas Hilti aus Vaduz bringt
eine Gemeindeversammlung beider Dörfer am Mühlbach, also an der Grenze der
Gemarkungen, zustande, und es gelingt ihm, Einstimmigkeit von Vaduz und
Schaan zu erreichen (ist es seither noch einmal vorgekommen?). Die Alpe Valorsch
wird geteilt, das hintere Valorsch den Vaduzern übergeben, und die Grenzen
werden gleich festgehalten.
Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Schweden erobern Bregenz
und dringen gegen unsere Heimat vor. Die Gemeinden haben nur die Wahl,
sich Brand und Plünderung auszusetzen oder zu versuchen, den Schweden „Brand-
schatzung“ zu zahlen, wofür sie verschont bleiben sollen. Natürlich wählen sie
den zweiten Weg, der aber alles eher als billig ist. Auf Schaan und Vaduz trifft
es 3000 Gulden, die damals (1646) eine unerhört hohe Summe waren. Das Geld