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Wänden hingen Totenschilde vieler Grafen, die hier beigesetzt waren. Eine Reno-
vation von 1602 gestaltete die Kapelle in barockem Stile aus mit neuen Altären
und vielem Stuck, darunter den Gestalten der 12 Apostel, mit barocken Wand-
gemälden vom Leiden Christi. Mit Plastiken aus alter Zeit war sie geschmückt —
ein für unser Land unerhörter Reichtum von Künstwerken in der einzigen Barock-
kirche Liechtensteins. Zerschlagen, verschwunden, zerstoben beim Abbruch und
früher, beim Demolieren, wie es einmal wörtlich heißt! Späte Klagen nützen
nichts. Das schöne Büstenreliquiar des St. Florin, Kelche und eine Monstranz und
einzelne Figuren in Vaduzer Wegkapellen, darunter die Statue Gottvaters im
Mitteldorf, beschädigte Holzplastiken, von Prof. Ferdinand Nigg einmal in einem
Stalle gefunden, das ist alles, was übrig blieb.
Zweimal kam es, wie Hofkaplan Fetz in seinem Buche „Geschichte der alten
St. Florinskapelle“ ausführlich darstellt, zum Streit zwischen den Hofkaplänen
and der Herrschaft. Das erste Mal ging es um den Auftrag der Grafen von Hohen-
ems, Seelsorgepflichten zu übernehmen, den die Kapläne entschieden ablehnten,