Den Heimweg des Mannes kann man sich vorstellen. Was bleibt übrig, als
eine Geschichte zu erzählen von Raub und Überfall. Ein Glück, daß er heil und
am Leben sei.
Wie lange ihn nun die Frau „in der Hand hatte“ nach diesem unglücklichen
Schlafe auf dem Heimweg, das kann ich nicht erzählen, aber Frauen nützen
dekanntlich ihre Triumphe weidlich aus.
Und nun zum Schlusse noch ein Vaduzer Erlebnis eines Poeten. Dreierlei
können unsere Wirte daraus lernen: Erstens: Höflichkeit ist wichtig. Zweitens:
Was der Gast nicht mag, das gib ihm nicht, Drittens: Fremdsprachenkenntnisse
sind nützlich. Ich möchte sie etwas verkürzt nacherzählen, die
Geschichte vom Sauerkraut und den Pilzen
Alexandre Dumas, ein weltberühmter Dichter, hält in seinen „Reiseeindrücken“
ain Erlebnis aus Vaduz fest, das vielleicht durch den strömenden Regen, der Roß
und Wagen fast versinken ließ, etwas schwärzer gemalt und auch in der Phantasie
des Dichters ausgeschmückt ist. Irgendwie ist es aber doch auch ein Bild von
Alt-Vaduz:
«Kaum hatte ich meinen Fuß in den engen Gang der Herberge gesetzt, der
zur Küche führte, welche gleichzeitig der Aufenthaltsraum für die Reisenden war,
als mir ein scharfer Geruch von Sauerkraut entgegenschlug... Ich begann also
mein ganzes Repertoire an Deutschkenntnissen durchzugehen und es auf die Speise-
karte eines Dorfwirtshauses anzuwenden. Diese Vorsichtsmaßnahme war nicht
vergebens, denn kaum hatte ich mich zu dem Tische gesetzt, von dem mir zwei
Fuhrleute, die ihn zuerst besetzt hielten, ein Stücklein einräumten, als man mir
einen tiefen Teller voll des fraglichen Gerichtes auftrug. Glücklicherweise war
ich auf diesen niederträchtigen Spaß vorbereitet, und so stieß ich die Schüssel, die
wie der Vesuv rauchte, zurück mit einem frei herausgesprochenen „nicht gut.“
Ein Deutscher glaubt immer schlecht gehört zu haben, wenn man ihm sagt,
daß man Sauerkraut nicht mag... Es herrschte also einen Augenblick Schweigen,
Bestürzung, wie etwa einer greulichen Gotteslästerung gefolgt wäre, währenddem
die Wirtin eifrig damit beschäftigt schien, ihre durcheinandergeratenen Gedanken
wieder in Ordnung zu bringen.»
.TM