Ist es nicht eigentlich ein schönes Ding, ein Tagewerk so gemütvoll und mit
Ruhe anzugehen? Stürzen wir uns nicht alle viel zu hastig auf unser Tun?
Wo konnte es dem Naturfreund Johann besser gefallen als im Walde und
in den Alpen drin? So wurde sein Gedicht von der Alpfahrt bekannt und immer
wieder in Vaduz gern gehört. Es ist das einzige, das man kannte, denn der
bescheidene Volksdichter behielt sonst seine Werkchen bei sich und schrieb höch-
stens einmal einem Freunde auf ein Blatt Papier ein paar Verse auf.
Erinnerung an die Alpfahrt
am 24. 6. 1901
Wohlgemut und ohne Sorgen
ging Johann an einem Morgen
mit des Mesmers brauner Kuh
in die Alpen, Malbun zu.
Fünf Stunden sind sie schon auf Weg
als müde sie erreichten den Steg,
und aus der Tasche tiefem Grunde
tauchet auf zur neunten Stunde
Speck und Brot und Branntenwein
und es wird geschmauset fein.
Die Kuh will auch ihr Futter haben,
sie kann sich an den Kräutern laben.
Eine Pfeife Tabak wird angezunden,
die soll nach dem Frühstück munden.
Dann geht es langsam wieder weiter,
das Wetter war recht schön und heiter
In der Ferne glänzt das Hüttendach,
tief unten braust der Malbunerbach
und in der zehnten Morgenstund
Johann kündets mit frohem Mund:
„Juhuhui, da sind wir wieder,“
Die Kuh legt müd ins Gras sich nieder.