Jakobisunntig ufm Schloß
Höt ischt grad glich, was es o koscht,
der Ma goht met am Wiebli ufs Schloß.
'’s Wiebli let ’s schönscht Röckli a,
’s Männli schtot net hinta dra,
es zücht sis Hochziggwändli a
und schtellt dr Ma!
Er füllt dr Sack mit Geld —
und jetz würd bschtellt.
Also Vadozerwie bis gnua
Und am Wiebli an süßa Motsch darzua,
Jakobimeka kli und groß —
ja die sind famos!
Und uf Peters Bürli
hensi si scho gfreut im Stieg ufm Mürli.
Sie blieban hocka drum
bis es schtieradunkel ischt — warum?
Der beschte Wie, das ischt der Bocker,
der macht die brävschta Lüt zu Hocker.
Es schlacht zwölfi, äs und no meh.
Zmol kunnt am Wiebli ’s Hämweh,
5’Wiebli hät hoch und ’s Männli hät gnua,
sie schtolperen vergnüagt am Dörfli zua
— und ’s Wiebli mänt: Gell, liaba Ma,
höt hemmer’s weder loschtig gha!
Nur noch die ältesten Vaduzer können sich an diese Stätte erinnern, die einst
Gäste von nah und fern angezogen hatte im stimmungsvollen Schlosse, das schon
halb zur Ruine geworden war, Der Ausflug zur Firmung führte aufs Schloß, die
Schulausflüge sogar, und erst die Vereine, wie feierten die droben!
Das Gästebuch von 1873 bis 1894 ist noch erhalten, und aus manchem Gedichte
spricht der Zauber der Schloßwirtschaft, der ein guter Teil des Zaubers von Alt-
Vaduz war. Prächtige Verse sind es zum Teil, voll Lebenslust und Humor, erzeugt
im alten Gemäuer beim Schloßwein.
‚Erinnerungen“ nennt sich ein Vierzeiler im Buche:
Verfallne Erker, vom Epheu umschlungen,
verschüttete Kerker — die Mauern zersprungen:
Ein altes Leben, das ausgerungen,
amrankt vom Epheu: „Erinnerungen“
Die Kämpfe der alten Eidgenossen vergleicht ein Schweizer Poet mit den
„Dämpfen“ der neuen: