Volltext: Rudolf Schädler

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Plastiken aus Baumgebilden 
gg. An einem der landschaftlich wohl 
schönsten Punkte Liechtensteins, an den 
aberen Sonnenhängen von Masescha, 
wohnt einer der bedeutendsten und 
sigenwilligsten Künstler des Fürstentums: 
der Holzbildhauer und Musiker Rudolf 
Schädler. In seiner Klause lässt er sich zu 
Kunstwerken von einzigartiger 
Faszination inspirieren: aus bizarren 
Wurzeln und Aststücken, aus totem Holz 
gestaltet er graziöse, gewinnende oder 
auch beklemmende Lebewesen. Die 
Liechtensteiner haben hier auch ein 
interessantes Briefmarkenmotiv entdeckt: 
lie Weihnachtsmarke des Jahres 1970 mit 
Schädlers «Mutter und Kind» fand ein 
starkes Echo. 
Die Briefmarkenausgabe des Fürstentums 
Liechtenstein vom kommenden 
7, September bringt unter dem Motto 
«Plastiken aus Baumgebilden» drei 
’rillante Schöpfungen Rudolf Schädlers. 
Die erste Marke stellt einen Faun dar, 
nach der Deutung des Künstlers den Götz 
von Berlichingen (20 Rp.), die nächste 
ine charmante Tänzerin (30 Rp.) und die 
iritte eine der berühmten Eulen 
Schädlers (1 Fr. 10). 
Wir dürfen nicht verschweigen, dass die 
zraphische Gestaltung dieser vom Motiv 
ıer gesehen so sympathischen Marken- 
serie den Künstler selbst leider enttäuscht 
hat; für die Kritik Rudolf Schädlers kann 
man zweifellos Verständnis aufbringen. 
Die Farbgebung der Marke zu 20 Rp. ist 
‚atsächlich nicht glücklich, hebt sich doch 
die Figur des Götz vom Hintergrund zu 
wenig ab — «die markante Gestalt wird 
uchstäblich in den Schatten gestellt», 
zagt Schädler. Besonders unglücklich ist 
Schädler über die Tänzerin, die am Fuss 
hart abgeschnitten wurde und oben mit 
jem Finger an die Decke stösst, wodurch 
der Figur die tänzerische Beschwingtheit 
zenommen wird. Der kaltblaue Hinter- 
zrund der Tänzerin beglücken den erfreu- 
lich kritischen Künstler so wenig wie die 
mangelnden Kontrastfarben bei der Eule. 
Trotz diesen leidigen graphischen 
Mängeln wird diese Briefmarkenserie über 
4lie Kreise der Philatelisten hinaus starke 
Beachtung finden... 
Veue Zürcher Zeitung, 20. Juli 1972 
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