Rhein und Rüfen
(Büchel 1902, S. 202). Krapf meint jedenfalls, dass sich hier keine Schiff-
fahrt betreiben liess, weil zwischen der Liechtensteiner Grenze und St.
Margrethen der Rhein sich alle 700 m aufteile und mit seinen Kiesbän-
ken Furten hinterlasse. Das erwähnte Schiff dürfte denn wohl am ehe-
sten eine losgerissene Fähre darstellen, wie sie erstmals ım karolingi
schen Reichsurbar‘um 850 (Poeschel 1950) erwähnt wird (JBL 1981)
Die Rheinbrücken wurden gebaut:
Haag - Bendern
1867/68, Holzbrücke ohne Dach, 1875 Sehaben und mit einem Dach
versehen, 1894 abgebrannt und 1896 wieder aufgebaut, 1965 durch eine
2eue Betonbrücke abgelöst, die alte Holzbrücke 1974 abgebrannt.
Ruggell —- Salez
1928 alte Tardisbrücke (Holzbrücke), 1963 abgebrannt, 1965 neu in
Beton erstellt.
Schaan - Buchs
1867/68 Holzbrücke, nach Rheineinbruch 1927 neue Betonbrücke,
‘970 eingestürzt und neu K 1872 Eisenbahnbrücke erstellt und
wiederholt gehoben, trotzdem 1927 noch zu tief liegend und den ver-
heerenden Rheineinbruch (Dammbruch ob der Brücke) veranlassend
/25. September 1927).
Vaduz - Sevelen .
1870/71 Holzbrücke, neue Betonbrücke 1970, alte noch bestehend.
Balzers - 'Trübbach
1870/71 Holzbrücke, 1963 nördlich neue Brücke beim «Seidenbaum»
erstellt, die alte brannte ab.
Iriesen N
muss sich mit den Übergängen Vaduz und Balzers begnügen (siehe
hierzu nachstehend Brücken am Rhein ın Triesen).
Die Rheinbrücken sind eine Folge der Rheinkorrektion, ebenso
die auf der linken Seite des Rheins erbaute Autobahn. Seit 1858 führt
durch das schweizerische Rheintal die Eisenbahn. Rheinkorrektion,
Eisenbahn und moderner Strassenbau zusammen mit der Entwässerung
der beidseitigen Landschaften machten das Rheintal zu gesicherten, be-
zehrten und wirtschaftlich interessanten Siedlungsplätzen und ermög-
Tichten damit einen wirtschaftlichen Anstieg.
„Für Triesen war als Übergang nach Sargans und an den Walensee
die Überquerung des Rheins bei Balzers wichtig. Aus diesem Grund
wünschte Triesen beim Brückenbau 1963 in Balzers den Anschluss
möglichst rheinabwärts zu erhalten.
Dem Hohenemser Urbar 1613 entnehmen wir, dass zur Winters-
zeit in Balzers am Rheinfahr eine Rheinbrücke angelegt wurde. In einer
Urkunde von 1675 ist zu lesen: «Der Rhein würdt allein an underschidli-
chen Orthen mit Schiffen passiert und hat in dieser Revier keine Bruggen,
ausser dass winterszeıt oben zur Baltzers bey klainem Wasser ein Bruggen
geschlagen würdt.»
Brücken fehlten weiterhin in der ganzen Länge, weniger aus tech-
nischen als aus politischen Gründen, bis nach Balzers hinauf, im Som-
mer sogar bis zur 1529 erbauten Tardisbrücke.
Ay