Rhein und Rüfen
Dazu Bemerkung Broggi in JBL 1981:
«Während sich zwischen Rhein und Landstrasse auf der Rheinkarte
1839 verschiedene Altarme des Rheines, Giessen und Auwaldpartien
abwechseln, die alle heute nicht mehr bestehen, sind die Strassenverbin-
dungen im Triesner Unterdorf im wesentlichen noch die gleichen.»
Rheinbrücken
Der Verkehr über den Rhein ging vor Erstellen der Hochwuhre
durch Fähren vor sich. Solche bestanden an verschiedenen Orten über
die einzelnen Rheinarme. Am Hauptstrome waren die Schiffsfähren als
Lehen der Landesherren vergeben, so in Ruggell, Bendern, Schaan,
Vaduz und Balzers. Rheinfähren und Rheinbrücken entstanden nur
dort, wo ein Verkehrsinteresse vorhanden war (Ruggell —- unteres
Rheintal, Bendern als Zoll- und Wegmautstätte für den Verkehr Feld-
kirch- Toggenburg, Schaan nach Buchs und Sevelen, Balzers als Zollsta-
on und N Oben zur Landstrasse auf der heutigen Schweizer Seite für
den Verkehr nach Sargans und Richtung Walenseee. Eine Fähre an der
alten Reichsstrasse Schaan Werdenbers wird bereits ın einer Urkunde
vom 30. Juli 1369 erwähnt (LUB I S. 472). Die Rheinfähren gingen mit
dem Bau der Rheinbrücken ab 1868 ein, als letzte die Fähre von Ruggell
im Jahre 1916. (Ruggell besitzt erst seit 1920 eine Rheinbrücke.)
Der Hauptverkehr vom Norden nach dem Süden und umgekehrt
ging in alter Zeit vom Bodensee aus wohl über Vorarlberg, Graubünden
und den Splügen. Der Splügen wurde vor allem zur Zeit, als die deut-
schen Könige seit 962 nach Rom zur Erlangung der Kaiserwürde und
zur Eroberung Italiens zogen, ausgebaut. Auf der linken Seite des
Rheins weitete sich der Transitverkehr erst aus, als 1503 die Felsen-
strasse am Schollberg bei Trübbach ausgesprengt wurde und 1529 mit
der Tardisbrücke bei Ragaz eine direkte Strassenverbindung schweizer!
scherseits vom Bodensee nach Chur geschaffen wurde. Das brachte dem
diesseitigen Rodfuhrwesen empfindliche Einbussen, weshalb man im
18. Jahrhundert sowohl in Vorarlberg wie auch in Liechtenstein mit
grossem Eifer daran ging, die alte Reichsstrasse auszubessern und gut
befahrbar zu machen, um damit den direkten Nord-Süd-Verkehr wieder
auf die rechte Rheinseite zu bringen.
Als älteste Rheinbrücke am Rhein scheint die Tardisbrücke bei
Ragaz bereits 1529 auf. Die letzte Eisenbahn-Holzbrücke Ragaz-
Maienfeld wurde 1929 nach Salez-Ruggell versetzt, brannte dort 1963
ab und ist nun seit dieser Zeit durch eine Betonbrücke ersetzt. (Die SBB
:ransportierten 1928 das Holzwerk der alten Brücke gratis nach der Sta-
xon Salez-Sennwald.)
Verschiedene Urkunden besagen, dass ab dem 13. Jahrhundert auf
dem Rhein von Chur bis in den Bodensee und umgekehrt auf Schiffen
2 heinfähre
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