Rhein und Rüfen
En
Älteste Eigenkarte des Gebiets
von Liechtenstein aus dem
Jahre 1721 von Johann Jacob
Heber, Geometer ın Lindau.
Originalzeichnung auf Schloss
Vaduz.
1830 sich mit Mengen feinen Kieses durchsetzt zeigten. In unserer
Gegend riegelten die Geschiebe der Ill, oben dasjenige der Landquart,
der-Tamina und der Seez mit der Zeit das Tal ab. Als sich der ursprüng-
lich das Tal auffüllende See absenkte, blieben zwischen diesen geschiebe-
führenden Nebengewässern Reste des Sees bis in die geschichtlich
erfassbare Zeit, ja ım Werdenberger Seelein bis heute erhalten, während
der einstige See zwischen Balzers und Mäls (das Riet) in der Vorzeit ein-
ging, und der Egelsee bei Mauren und Tosters erst 1816 mittels der
Esche in den Rhein abgeleitet wurde. Wohl der letzte Tümpel in Triesen
war das Gebiet in Maschlina (Rietteile), das durch die über den Meierhof
vorstossende Erblerüfe abgeschnitten war. Hier schlängelte sich der
Rhein ursprünglich durch, bald dort seinen Schlamm abladend, bald
anderswo sein Rinnsal suchend. Im Pfarrurbar 1666 heisst es bei Auf-
zählung der Novalzehentgüter: . . . das Gartnetsch «allwo vor wenig Jah-
ren der Rhein gelaufen». Gefährlich für Menschen und Siedler wurde es,
als die Geschiebeführung im oberen Rheintal zunahm, das Rheinbett
sich hob und der Fluss das grobe, ihm in Graubünden zugeführte
Geschiebe in der Ebene ablagerte. Das führte später zu den sich immer
mehr wiederholenden Rheineinbrüchen.
Für Triesen den grössten Einfluss auf die Lage der Rheinsohle hat-
ten der Schollberg und der Trübbach auf der gegenüberliegenden Tal-
seite. Sie drängten den Rhein auf unsere Seite.
Überschwemmungen und Rheingrössen
Wenn der Rhein dem Gesetz der Natur folgen konnte, so floss er
stets an der für ihn offenstehenden tiefsten Stelle des Tales. Hatte er eine
solche wieder mit seinem Geschwemme aufgefüllt, schwappte er über,
und seine neue «Hofstatt» war wieder in der für ihn tiefsten erreichbaren
Talfurche. Doch kam es auch vor, dass Hochwasser ohne Zutun anderer
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