Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Armut, Kriege und Notzeiten 
da die alten nicht mehr weitergeführt wurden. Was Tschugmell bei den 
einzelnen Brandfällen Wissenswertes anführt, kann dort nachgelesen 
werden, weil es hier den Rahmen sprengen würde. 
146 verbrannten die Eidgenossen Triesen. 
1499 12. Februar, verbrannten Bündner und Eidgenossen nach 
der Schlacht bei St. Wolfgang gegen die Schwäbischen und den Land- 
sturm im sogenannten Schwabenkrieg «das schöne Dorf Triesen» (so 
von Agidius Tschudi in seiner Schweizerchronik genannt, 1505-1572). 
1622 verbrannte dem Landammann Intal Paulin das Haus, bei 
welchem Anlasse den Triesnern wichtige Urkunden verloren gingen. 
1777, Haus No. 17 alt = 50 neu (Sepp Lamperts). 
1843, Haus No. 43 alt (zuoberst am Dorfbach), wurde nachher 
als Haus No. 145 im Gässle erstellt und 1970 wieder abgebrochen, Haus 
No. 44 (mitverbrannt) wurde nachher an die Landstrasse als NHo. 15 
neu erstellt. 
Im 19. Jahrhundert soll ein Waldbrand in Gasenza ausgebrochen 
sein, ein genaues Datum ist nicht bekannt. 
1859, 3. März, brach der erste Winkelbrand aus, dem am Gapont- 
weg ob der Strasse die Häuser 110a= 141n, 109a=150n, 108 a=35n 
und unter der Strasse 111 a= 142 n (heute Bäckerei A. Banzer), 112 a = 
38n, 113a=1n, 114a=35 n, 115 a = 151 n zum Opfer fielen. HNo. 
150, 35 und 151 neu wurden als %ı Haus angebaut. Es waren 44 Personen 
in 8 Familien obdachlos geworden. Brandschadenversicherung war 
damals noch nicht obligatorisch (erst 1865 eingeführt). Es wurden im 
ganzen Lande Geld und Naturalien gesammelt und unter die Geschä- 
digten verteilt, ebenso trafen Spenden aus der Schweiz ein. Die hiesigen 
Leute gaben, was sie besassen, im Tale meistens Türken, Erdäpfel, am 
Triesenberg Käse und Schmalz. ; 
JBL 1902 berichtet über diesen Brand: 
Über die Feuersbrunst vom Jahre 1859 findet sich auf der inneren 
Umschlagseite der pfarramtlichen Seelenbeschreibung folgende Schil 
erung: 
«Eine schreckliche Feuersbrunst hat Triesen im Unterdorfe (soge- 
nannten Winkel) am 3. März 1859 abends halb 9 Uhr heimgesucht. Das 
Feuer brach im oberen Stock Nr. 113 aus und weil noch Haus Nr. 111 und 
Nr. 112 die drei Hausbewohner nur ein Haus unter einem Dache gebaut 
war, und mehr mit Holz angebaut, darunter noch nebenbei Tenne, Stadel 
und Stall und Häuser, so fand das Feuer überflüssige Brennmaterialien, dass 
dem um sich greifenden Feuer mit den Hauskübeln nicht Widerstand 
geschehen konnte, bis von allen Seiten des In- und Auslandes die Feuer- 
spritzen herbeieilten. Zum Glück war der Abend hell und windstill. Volk 
und Mannschaft genug. Ungefähr (in) drei Stunden lagen fünf Häuser mit 
acht Hs.-Nr. in Asche. Gerettet konnte nichts werden, ausser was in ein 
paar Gewölben lag. Gottlob! Menschenleben hat es keine gekostet, drei 
Kinder waren gefährlich verbrannt. Vom Viehe eine Kuh, mehrere Gaise 
und Schweine. Wäre es in Mitternacht geschehen, so würde es im tiefen 
Schlafe viele Menschen und Vieh verbrannt haben. Das Dorf wäre bis zur 
Kirche und bis zur Mühle abgebrannt. Früher waren Häuser davon ın 
Feuerversicherungen von Tirol - und liessen sich alle ausstreichen. Welcher 
Unsinn! Ohne Obdach waren 44 Personen. Der Feuerschaden gesamt kann 
6000 fl. R.W. betragen.» 
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