Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Armut, Kriege und Notzeiten 
Fürsorge 
Noch einmal erlebte Liechtenstein für kurze Zeit eine ähnliche 
Situation, als am Ende des 1. Weltkrieges das gesamte Bargeldvermögen 
durch die Kronenentwertung unterging. Hier half der Landesfürst die 
Not zu überbrücken. 
Das Armenwesen 
Die wirksame Fürsorge für einheimische und fremde Arme, 
Gebrechliche, Kranke, Verlassene oder Verfolgte war bis ins 16. Jahr- 
hundert weitgehend der Kirche und ihren Einrichtungen (Köster, Spitä- 
ler, Pfarrer) überlassen und durch diese mehr oder minder gut in den ein- 
zelnen-Gegenden geregelt. Des Bettlers erster und erfolgmässig aus- 
sichtsreicher Gang ging an die Klosterpforte oder ins Pfarrhaus. 
In unserer jändlichen Gegend übernahmen die Familien die 
Obsorge für alte und gebrechliche Leute, ebenso für Waisenkinder. Das 
zing leidlich, solange die Bevölkerung eigenes Grundeigentum, sichere 
Lehengüter und genügend Beteiligung an den grossen Ällgemeinheiten 
besassen. Familien, die sich nicht mehr auf Eigenbesitz abstützen konn- 
ten, drohte die Verarmung. Bereits im ausgehenden Mittelalter rissen die 
alteingesessenen Familien die besten Teile der Gemeinheiten als eigen an 
sich, und verwehrten neuen Familien wenn immer möglich die Abgabe 
von Nutzland aus dem Allgemeingut. 
Das änderte sich mit den Zeiten und immer mehr wurde die 
Armenfürsorge eine Angelegenheit der öffentlichen Hand, des Staates 
und der Gemeinden. Dabei aber wurde zwischen den eigenen Armen 
(Gemeinde- oder Landesangehörigen) und den aus dem Auslande ein- 
strömenden Bettlern, Aattellosen Flüchtlingen und dem «Gesindel» un- 
terschieden. Wehe, wenn schlechte Erntejahre, Rheinüberschwemmun- 
gen, Feuersbrünste, Plünderungen und Kriegserlittenheiten, die bei uns 
ohnehin kargen Lebensmittelvorräte wegrafften, dann war allgemein 
böser Hunger im Lande, weil unser Volk auch kein Geld besass, von aus 
wärts etwas zuzukaufen.
	        

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