Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Der Wald 
«Viehzucht und Alpwirtschaft waren der jetzigen ähnlich. Der Hir- 
tendienst war sehr geachtet und wurde mit einer gewissen Anzahl Käse 
bezahlt. Die A ph waren in früheren Jahrhunderten durch schöne Wälder 
geschützt und darum viel milder als jetzt. Gemeinsame Ställe gab es nicht; 
unter dem dichten Dache der Wälder fand das Vieh genügenden Schutz, 
Die verhängnisvolle Thorheit, die Alpen dieses Schutzes zu berau- 
ben, sogar die sogenannten Wettertannen, die die Alten heilig gehalten, zu 
fällen, blieb einem 19. Jahrhundert vorbehalten. Jetzt lässt man die armen 
Tiere oft förmlich frieren und verhungern! Jedenfalls eine sehr praktische 
Methode der Viehzucht. Wie milde das Klima in den Höhen früher war, 
geht schon aus der Thatsache hervor, dass am Triesenberg Weinbau betrie- 
ben wurde.» (109) 
«Sehr bedeutend war, wie schon erwähnt, die Schweinezucht; in 
Herden wurden die Schweine in den grossen Eichenwäldern gehütet,» 
Eichen- und Nussbäume wurden fast ausschliesslich in Gemein- 
dewaldungen oder als gelichteter Wald auf gemeindeeigenen Allmein- 
den gepflanzt. Nussbäume finden wir heute noch in Triesen auf der All- 
meind, dagegen keine Eichen mehr. Eichenbestände waren bis zum 
Rheineinbruch 1927 auf der Atzig (Allmeind) in Bendern vorhanden 
ınd sind als letzte Reste an der Luziensteig in den Maienfelder Allmein- 
den erhalten. 
«Der Herrschaft gehörten ferner alle Hoch- und Fronwälder, so im 
Iriesner Gebiet die Wälder beim Materhof, die Triesner Au, das Gestäud 
im Triesner Forst, der grosse Buchwald in Triesen und der Guggerboden- 
wald (um den sich später die Triesner und Triesenberger lange stritten), das 
Menschenwäldle am Triesenberg und mehrere Wälder in den Alpen.»(111) 
Die Wälder waren noch grossenteils Gemeindegut (soferne sie 
aicht durch das Staatsoberhaupt gebannt waren); die Hochwälder 
gehörten dem Landesherrn. Den einzelnen Höfen und Mansen waren 
aber auch besondere Waldungen zugeteilt. So waren auch grosse Wies- 
‘lächen, besonders in den Wäldern, als Allmend und oft auch Alpen im 
gemeinsamen Besitze der Nachburschaften; von Allmend oder Allmein 
stammt der Name «Gemeinde», Diese Nachburschaften schlossen sich 
immer enger aneinander und vermehrten durch Ankauf und durch 
Urbarisierung ihren gemeinsamen Besitz. (158) 
Am St. Martinstag 1558 verkauften die Grafen Wilhelm und 
Alwig von Sulz an Stefan Schedler, Simon Nigg und Peter Thöni und 
hren mitverwandten Hintersässen am Triesenberg den Guggerboden, 
den diese und ihre Vorfahren zu Lehen gehabt, um 200 fl. Der Wald 
musste aber Bannwald bleiben. Guggerboden liege, heisst es in der 
Jrkunde, ob Christhalden zu Malers Brunnen. (201) 
Sanierung der Alpwälder 
Die Waldordnung von 1865 und das Gesetz über die Verbesse- 
zung der Alpwirtschaft von 1867 bildeten die Grundlage dafür, die 
Sanıerung der Alpwälder in Angriff zu nehmen. Die Zufahrtswege 
waren durch den Strassenbau ins Valünatal und jenen ins Lawenatal 
1900 geschaffen. Gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Verhält- 
nisse in den Alpen konnten erst im Zuge der dortigen Rüfeverbauungen, 
nach Wuhrerstellung am Rhein, Entwässerung der Talsohle durch den 
Binnenkanalbau (19311943), Ausbau der Stromversorgung und ganz 
allgemein erst nach Überwinden der wirtschaftlichen Krisen, wie sie vor
	        

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