Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Der Wald 
nes Entgelt zugeteilt. Für das Zurüsten machte er seinen Losholztag 
oder bezahlte Cafür, Immer mehr ging der «gemachte Losholztag» zu- 
rück und ab ca. 1960 ging er ganz ein. Der Bürger konnte sein Brennholz 
gegen Voranmeldung und Bezahlen der Taxe beziehen. Hintersassen 
(Nichtbürger ohne jeden Anspruch am Bürgernutzen) erhielten zwaı 
Brennholz, mussten es jedoch voll bezahlen. Das Losholz bestand aus 
einer Zuteilung (je nach Anfall und Vorrat) von Erlen in den Rheinauen. 
eines Loses Buchenholz (1,2-2 m’) und einer Tannenlose (1-2,5 m’). 
Dazu konnte der Bürger Dürrholz sammeln (bis ca. 10 cm Durchmes 
ser) und Laub (Streu- und Bettlaub). Gegen Entgelt erhielt er auch Stik- 
kel- und Schindelholz, wie er Bauholz ebenfalls nur gegen Bezahlen 
einer «Taxe» erhielt. Für Dürrholz ging der Wald am 2. November auf 
Abfallholz (Prügelholz, Aste), wie sie bei der Hauptnutzung anfallen. 
sowie bei Durch forstung anfallendes Holz wird heute im Versteige 
rungsweg an hier wohnhafte Interessenten verkauft. 
Losholz an Bürger: 
1894 Buchenholz 
Erlenholz 
Tannenholz 
ausgegeben: 
76 Klafter 
76 Klafter 
152 Klafter 
Tannenholz auf den Litzenen, 
Buchenholz unter dem Mittagberg, 
Erlenholz im Heilos, total 1365 Cub 
Fuss gebraucht. 
163 Bezüger 
182 Bürgerlose ä 2,5 Meter Tannenholz (Raummeter) 
ä 1,2 Meter Buchenholz 
180 Buchenholzbezüger ä 1,5 Meter 
202 Tannenholzbezüger ä 2,5 Meter 
Total-Holzschlag: 901,5 m} 
240 Züger ä 1 m* Tannenholz 
220. Züger ä 2 m? Buchenholz 
Total: 918 Festmeter (m?) geschlagen. 
1897 
1925 
1935 
1950 
1862 kostete 1 Klafter Brennholz 3.10 fl, 1 Kubikfuss Bauholz 
6 kr. Die Hintersassen bezahlten jedoch 4,65 fl. bzw. 9 kr. 
Das den SA zu ermässigtem Preise («Taxholz») abgegebene 
Bauholz durfte nicht ausser die Gemeinde verkauft werden. 
J. B. Büchel schreibt in einer Geschichte der Pfarrei Triesen: 
«Bezüglich der Wälder standen besonders die Eichenwälder hoch im 
Werte, nicht allein wegen des Holzes, sondern auch der Eicheln wegen, mit 
denen man die Schweine mästete. Die Schweinezucht stand in hoher Blüte 
und die Eichenwälder wurden nicht selten in ihrem Werte nicht nach der 
Menge des Holzes, sondern nach der Zahl der Schweine berechnet, die ın 
denselben ihre Nahrung finden konnten. Die Benützung der Wälder stand 
unter der Kontrolle der Waldvögte. Waldfrevel wurde streng geahndet una 
als später die bestehenden Vorschriften weniger mehr beachtet wurden, er 
neuerte am 20. Mai 1658 Graf Franz Wilhelm dieselben und verschärfte 
sie.» (107)
	        

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