Jer Wald
Verpflegung von Militaire aller Gattung etc. habe uns unterzeichnete Bür-
ger der Gemeinde Triesen besonders tief in Schulden und Armut versetzt, so
dass wir gezwungen waren um ferner subsistieren zu können, zum Verkaufe
von Gemeindewaldung und Austeilung eines sonst zur Viehweide ben6-
tigen Stück Gemeindebodens unsere Zuflucht zu nehmen.»
Mit Ende des 2. Weltkrieges (1945) fiel der Bedarf an Nutz- und
Brennholz in der Gemeinde stark zurück. Schuld daran ist die geänderte
Bauweise (Beton und Mauerwerk anstatt Holz, kaum mehr Stallbau-
en), der Einbau von Ol-Zentralheizungsanlagen in Neu- und Altwoh
aungen und die billige Nutzholzeinfuhr aus Österreich.
Daher finden wir zunehmend von Jahr zu Jahr Holzverkäufe im
Rahmen des Schlagplanes für die Waldung.
1948 ist der Kahlschlag (grossflächiger Waldabtrieb) aufgegeben
worden (in der Schweiz ist dies bereits seit 1902 der Fall). An dessen
Stelle ist die Durchforstung und der Abtrieb nur kleiner Flächen getre-
:en. Damit soll der Wald verbessert und erhalten bleiben, um besonders
ım Gebirge seine Schutzfunktion dauernd erfüllen zu können.
Grossflächige Nutzung (Kahlschlag) und Holzverkäufe hingen in
der Zeit vor 1950 zusammen. Der Dorfchronist Josef Seli berichtet dazu
'915 (auszugsweise wiedergegeben):
Holzlieferungen und Holzverkäufe der Gemeinde
Triesen war seit jeher wohl immer eine der holzreichsten Gemein
den des Landes. Insbesondere ist es Lawena; welches sehr viel Holz lie-
ferte. Besonders um die Jahre 1840 bis 1860 kamen grosse Holzlieferun-
zen von dieser Alp.
Betreffend die Holzlieferungen von Lawena wurde im Jahre 1832
eine Wasserschwelle (Klus) gebaut (deren Fundament heute noch zu
sehen ist), um das Holz heraus zu liefern.
In alter Zeit soll an der gleichen Stelle eine noch grössere gestan-
den sein.
Die zweite grössere Holzlieferung von Lawena vergab die
Gemeinde von 1857 bis in die 1860er Jahre einem Herrn Ganahl, Fabri-
kant in Feldkirch, im Akkord-Wege.
Genannter Ganahl bezog nebst Tannenholz noch einige Hun-
derte Stück Lärchenholz von Lawena. Ein Stamm wurde in je neun
Schuh lange Stücke versägt, und so ein Stück hiess man Neuner. Diese
Stücke Lärchenholz wurden für Eisenbahnschwellen verwendet.
Ssanahl bezog mehrere Hunderte Klafter Holz von Lawena.
£r baute im Wilden Bongert, um das Lärchenholz zu verarbeiten,
cine Säge. Xaver Banzer war Holzmeister und Säger. Diese Säge wurde
später abgebrochen und eine andere ob der alten Landstrasse gebaut, die
später durch Kauf an Johann Barbier überging.
Weitere Verkäufe: I
1876 ein grösseres Quantum Holz aus Valüna an Grassmeier in
Feldkirch;
1877 ebenso;
1878 wurde im Weissen Schild wegen Erstellung der Strasse nach
Lawena Holz abgetrieben und verkauft;
1880 wurde Lärchenholz ab den Litzenen verkauft;