Staats- und Gemeindehaushalt, Steuern, Masse, Geld, Zoll
Bewegung in das Lohn- und Preisgefüge brachte die um die Mitte
des 19. Jahrhunderts beginnende Industriealisierung unseres Landes.
1861 konnte ein Weber an zwei Webstühlen in 28 Tagen 8-14 fl. verdie-
aen, bediente er mehr Stühle, so konnte sich sein Verdienst vergrössern.
Ein Spuler kam auf 7-9 fl. im Monat. Dagegen erhielt z. B. 1863 ein Senn
n der Alpe 38 fl., der Zusenn 31 fl. und der Kuhhirte 30 fl. für Alpzeit
von 80-90 Tagen. 1885 beschäftigte die Weberei in Triesen 36 Arbeiter
mit fixen Taglöhnen zwischen 70 kr. und 3 fl. 16 kr. Alle übrigen
Beschäftigten arbeiteten im Akkord, wobei pro Tag eine Zettlerin ar 87
xr.-1 fl. 30 kr., eine Spulerin auf 50-83 kr. und ein Weber auf 65 kr. bis 1
1. 90 kr. Taglohn kamen.
Jm 1890 zahlte die Weberei in Triesen einem Meister 2-2 fl. 50
kr., einem Schlichter 2 fl., einem Oeler 1 fl. 50 kr., einem Taglöhner 1 fl.
20 kr., einem Maschinisten 1 fl. 60 kr., einem Staber 1 fl. 80 kr., einer
Andreherin 1 fl., einer Spulerin 80 kr., einer Zettlerin 1 fl. 40 kr., einer
Staberin 1 fl. 50 kr. und einer Weberin 1 fl. 66 kr.
Vergleichen wir die hier genannten Lohnansätze mit den Preisen
verschiedener landwirtschaftlicher Produkte, so erhalten wır einigen
Aufschluss über die oft harten Lebensbedingungen der Textilarbeiterfa-
milien. (A. Ospelt JBL 1972)
Um 1885 kosteten:
ko Gerste
zg Weizen
g Türken
xg Roggen
Mass (ca. 1.5 Liter) Wein (rot)
Mass Wein (weisser)
Liter Milch
. Pfund Butter
: Pfund Sauerkäse
Pfund Rindfleisch
Pfund Schweinefleisch
Pfund Schaffleisch
2
1889 kostete ein Taglöhner (auf der Stör) bei Kost und Logis
..20 Fr.
895 bezahlte man Taglöhne:
Maurer
Handlanger
Putzerin
Zimmermann
Senn in Valüna
Kuhhirte
Hüttenbub
Mister
Zorst-Kuhhirt
1906 Senn in Lawena
Rinderhirte
Ochsenhirte
Hüttenbube
Kälberhirte
Ochsenhirt/Münz