Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Staats- und Gemeindehaushalt, Steuern, Masse, Geld, Zoll 
Kreuzer 
Rheinischer Goldgulden = 3,5 g Gold (ca. 10 Fr.) 
1 Dukaten = 4 fl. 
1 Taler =2fl. 
Gebräuchlich war um 1600 auch hier die süddeutsche Währung 
als gangbare Münze: 
1 Pfund Pfennig = 1 fl. 6 kr. 
1 fl. = 15 Batzen 
1 Batzen = 4 Kreuzer 
1kr. = 3% Pfennig 
Unser Land lag an der Handelsstrasse Italien — Süddeutschland. 
Der Handel in unserer Gegend benützte vorzüglich diese Währung. Der 
Kreuzer (kr.) war neben dem Pfennig eine Scheidmünze, die ursprüng- 
lich ab dem 12. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert in Silber und nachher 
bis zur Einführung der Kronenwährung (um 1900) in Kupfer geprägt 
wurde. 
Geld war im Mittelalter Ware. Die vielen Berechtigten zur Her- 
stellung von Geld waren an keine Konventionen gebunden. So gab es 
bald besseres und bald schlechteres Geld. Gewertet wurde dessen Me- 
:allgehalt (Metallwert). Es gab Kurse der verschiedensten Arten und 
damit einen Wirrwarr, in dem sich der einfache Bauer wohl kaum mehr 
auskennen konnte. 
Es kam nicht von ungefähr, dass grössere Geldmengen nicht mehr 
gezählt sondern gewogen wurden! 
In bezug auf den 1931 gemachten Münzfund in Schellenberg — 
423 Münzen, vergraben zur Zeit des Schwabenkrieges 1499 — heisst es 
im JBL 1931: «Auch dieser Fund zeigt uns den grossen Wirrwarr, der im 15. 
Jahrhundert auf dem Gebiete des Münzwesens geherrscht hat, und wir kön- 
nen uns angesichts dieses Fundes, in welchem das Gepräge von nicht weni- 
ger als 40 Münzstätten vorkommt, vorstellen, wie schwierig der Geldver- 
kehr zu jener Zeit sich gestaltet haben mag.» 
In JBL 1902 (S. 268) ist eine Quittung wiedergegeben, die ein 
Landammänn dem Triesner Gerichte ausgestellt hat: 
Da damals (17. Jhdt.) gar viele Geldsorten im Gebrauche waren, 
brauchte es ein gutes Gedächnis, sie alle ihrem Werte nach zu kennen. In 
einer Quittung von 1765 bescheinigte z. B. ein Landammann empfangen 
zu haben : «90 stuckh schilter Luidor ä 11 fl=990fl., 11 Max Tora 7 fl. 20 
kr. = 80 fl. 40 kr., 11 halbe Carolin & 5 fl. 30 kr. = 16 fl. 30 kr., 59 stuckh 
bayrische Thaller ä 2 fl. 24 kr. = 141 fl. 36 kr., 7 stuckh halbe Max Tor a3 
fl 40 kr., 2 stuckh 4 30 kr., 1 stuckh a 24 kr., 1 stuckh ä 6 kr. und 1 stuckh ä 4 
Iy 
1957 gab eine Baugrube 23 Goldgulden, 128 Lombardische 
Etschkreuzer und 2198 7 frei, die ın einem Tongefäss vor 1400 
vergraben worden sein mussten. Brakteaten (Hohlmünzen) sind Pfen- 
nige, die nur mehr einseitig auf papierdünnem Silberblech geprägt wur- 
den und bis ins 15. Jhdt. in Umlauf waren. Sie wurden später durch die 
dicken Münzen «grossi» (Groschen) abgelöst. 
Zum Wirrwar der Münzwerte bemerkt das JBL 1957 anlässlich 
des Beschriebes des Vaduzer Fundes 1957: 
«Ein Pfund entsprach zu Zeiten der Karolinger noch einem bestimm- 
ten Gewicht (ca. 500 g) später aber nur mehr der bestimmten Stückzahl 
von 240 Pfennigen, gleichviel wie schwer oder wieviel wert diese Pfennige 
waren. Gewicht und Wert des Pfundes änderten also nach Zeit und Ort 
A.
	        

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