Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Triesner Geschlechter 
Peter, Frumolt (Frommhold), Hartmann, Lampert (Lampart, Lam- 
bert); möglich wäre es allerdings, dass die Lampert ihr Geschlecht von 
der oben erwähnten Beschäftigung des Geldwechselns herleiteten: das 
Geschlecht Kindle ist entweder Verkleinerung von Kind, weil der Be- 
gründer dieses Familiennamens aus irgend einem Grunde sein Lebtag 
ein Kindlein sein musste, oder dieser Name stammt von einem Taufna- 
men, dessen Ende die Silbe Kint war, z. B. Hardukint. Ich halte es auch 
‚ür nicht unmöglich, dass er vom Namen Konrad kommt, der in Kurt. 
Kunt, (daher Kunz, Künzli) oder Kund verkürzt wurde. Die Verkleine- 
rungsform von Kund ist Kündli. Ein geistlicher Herr aus Triesen 
erscheint anno 1450 als Wernhart Khündlin (Bernhard Kindli). Rein 
erhalten hat sich der altdeutsche Taufname Niedhart als Familienname. 
2. Eine Beschäftigung bedeuten: Banzer (alt Panzer von Panzerer, 
d.h. Panzermacher); Beck, Barbier (Badmeister), Schnider, Müller, 
Murer, Weinzirl, Senn, Maler, Feger, Sprenger, Gantner (vielleicht vom 
rom. Gand abzuleiten), Negele (dieser Name ist Verkleinerung von 
Nagel oder Nagl, welches Wort als Geschlechtsname in Österreich, 
Deutschland, in der Schweiz und in Liechtenstein vorkommt. Es wird 
meist als gleichbedeutend mit Nagler gedacht; ich halte aber dafür, dass 
es einem Taufnamen seine Entstehung verdankt), Träger (Bürge, Vor- 
mund), Maier (Gutsverwalter), Schurti (Schroter?), Schuler (Lehrer): 
Sulser (2). 
3. Zu den Triesner Geschlechtern gehörten ausserdem folgende. 
meist noch aus dem Romanischen stammende: Mastral (vom lateini- 
schen ministerialis, d. h. Hof-Beamter; noch jetzt heisst im romanischen 
Graubünden der Ortsvorsteher mistral), Berger, Gassaler (vielleicht 
hatte dieses Geschlecht diesen Namen von dem Wohnplatz Casol oder 
Cassal im Oberdorfe, casol-casa alta, d.h. das hohe Haus); Grüschl; 
(Verkleinerung von Grüsch oder Grisch; romanisch Crisch-Crist-Chri 
stian), Jutschet (romanisch wohl statt Jatschett, d. h. Jaköbchen), Gan- 
terbein (wahrscheinlich Walliser), Hilett (Verkleinerung von Hilarius, 
romanisch), Spiegel, Virabend, Tanner, Schampletz (romanisch Gion- 
plazi, d.h. Johann Palzidus), Pargant, Restle (Verkleinerung von Rest; 
Rest bedeutet im romanischen Graubünden jetzt noch so viel wie Chri- 
stian), Lifer (romanisch jetzt noch Liver oder Livers), Plank (daher 
«Plankabongart», romanısch planca, plaunca = Halde), Brenn (dieses 
Geschlecht kommt heute noch in Disentis vor), Schalgett (romanisch, 
verkürzt aus Gottschalk mit der Verkleinerungssilbe «ett»), Schnell 
(romanisch Tschanell = Johannchen), Bürzle (Walliser ?), Heu, Mock, 
Holty (Hilarius ?), Rotiner (vom Wohnort), Tschöntsch (romanisch = 
Hännslı), Loter (Lothar), Täscher (heute noch in Bünden vorkommend, 
soll von einem alträtischen Namen Tagio kommen, romanisch Taisch) 
4. Walliser Geschlechter zu Triesen und am Triesenberg waren, 
Gasner (auch Gausner, Gosner, Gaasner, im 14. Jahrhundert einmal 
Gansar, selten Gassner geschrieben), Marugg (soll vom Taufnamen 
Merold kommen), Jon (Jonas oder Johann, vgl. Jonerboden), Gappazol, 
von Curten (daher Curtenalp ? jetzt Gatnalp), von Baldenegg, von 
Gussbrunn, Täscher, Hipper (Hyppolit), Hilwi, Oschwald (Obwald, 
Ospelt), Götsch (Gottfried), Schnider, Richenhalt, Kaufmann, Pfifer, 
Reinacher, Stoss, Schaller, Tringler, Lampart, Rigler (Rügler), Beck,
	        

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