3ilder aus Kultur, Leben im Dorf und Volkswirtschaft
schwimmbad und die Turnhalle den Vereinen und der Bevölkerung zur
Verfügung. Bis zu dieser Zeit fanden die Vereinsveranstaltungen, Ver-
sammlungen u. dgl. in dem um 1900 durch die Jungfrauenkongregation
erbauten Vereinshaus im unteren Winkel statt und ebenso in den Sälen
der Gasthöfe Sonne, Schäfle und Adler, Vom Leseverein weiss man, dass
bereits 1876 ım Saal des Gasthofes Adler (befand sich ob der alten
Zuschg) Theater gespielt wurde. Die Dorfvereine besassen in den einzel-
ı1en Gasthöfen ihre Lokale. Vereinshaus (von der Gemeinde in den
(960er Jahren übernommen) und Gastwirtschaftssäle hatten ausgedient,
21achdem 1959 im Schulhaustrakte ein Turnsaal zur Verfügung stand, der
aun allgemein für solche Anlässe benützt, und 1976 vom Gemeindesaal
m Gemeindezentrum abgelöst worden war. Triesen pflegt ein reiches
Vereinsleben und leistet damit beachtliche Kulturarbeit.
Das Vereinshaus diente durch Jahrzehnte für Theateraufführun-
gen, Vorträge, Versammlungen, zeitweilig als Schullokal, Turnlokal,
dann als Wahllokal für Gemeindeversammlungen und zum Aufbewah-
ren der Vereinsbibliothek der Kongregation. Es war ein kleines «Kultur-
zentrum» der Gemeinde. Zuletzt diente es noch der freiwilligen Feuer-
wehr bis 1976.
Seit den 1930er Jahren stellt die Gemeinde den Sportvereinen
einen Fussballplatz und später einen grossen Sportplatz am Rheindamm
im oberen Sand zur Verfügung. Mit der Zeit übernahm die Gemeinde
sogar den Unterhalt des Platzes und hält von sich aus einen Sportplatz:
Abwart. Für Hallenbad, Turnhalle, Sportanlagen, Freizeitanlagen, Bei-
träge an Sportvereine und Tennisclub, Gemeindesportfest, legte die
Gemeinde 1984 rund 520 000.- Fr. aus, ein beachtlicher Beitrag bei einer
Einwohnerzahl von rund 3000 Personen und einem Steueraufkommen
von rund 8 Millionen Franken.
e) Zu Kulturzwecken brachte Triesen 1984 total auf:
Schulwesen Fr. 744150.15
Kirchenwesen Fr. 283292.95
Sport und Freizeit Fr. 519636.35
Beiträge (kulturelle) 6 187314.--
Total Fr. 1734 393.45
Das sind immerhin rund 22% der erzielten Steuereinnahmen.
Aus Landesmitteln fliesst ein Betrag in Form von Subventionen im
jesonderen am Bau von Gebäulichkeiten und Anlagen nach Triesen.
f) Gemeinde und Land übernehmen heute einen Grossteil der
Kosten der Uniformierung der Vereine, angefangen bei der freiwilligen
Feuerwehr, wie sie seit 100 Jahren in den Gemeinden bestehen. Nach-
dem 1868 das Liechtensteinische Militär gänzlich aufgehoben wurde,
war es die Feuerwehr der einzelnen Gemeinden (anfänglich die Pflicht-
feuerwehren und erst später die sich daraus gebildeten freiwilligen
Feuerwehren), auf die man in Land und Gemeinden als Ordnungsor-
zane greifen konnte. Die einheitliche Montur der Leute der freiwilligen
Feuerwehr gehörte zu deren Ausrüstung und wurde von Staat und
Gemeinde bezahlt. Später erhielten als erste die Musikvereine Beiträge
an Instrumente und Kleidung, und nach dem zweiten Weltkriege unıfor-
mierte sich praktisch die letzten Jahrzehnte jeder Verein (Gesang-
vereine, Trachtenvereine etc.) wozu Land und Gemeinden bezahlten.
nn