Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Bilder aus Kultur, Leben im Dorf und Volkswirtschaft 
Vorarlberg und Österreich waren bis zum Inkrafttreten des Zollvertra- 
zes mit der Schweiz 1924 die Gegend, in der die Liechtensteiner ver- 
kehrten, mit der dortigen Bevölkerung enge Verwandtschaften bildeten. 
Feldkirch war Marktstadt und Einkaufsstadt für die Liechtensteiner. Bis 
um 1790 wohnten sogar die fürstlichen Landvögte mehr oder weniger 
dort, und von dort aus «regierten» sie. Österreichisches Recht, österrei: 
chische Richter, österreichische Rechtsanwälte, Handelsleute etc. beein- 
flussten uns in allen Lebenssparten. Das wurde erst anders ab 1924. 
Heute besuchen Liechtensteiner die schweizerischen Mittelschulen und 
Hochschulen, die Lehrlinge aller Branchen die st. gallischen Gewerbe- 
schulen, die jungen Handwerker nehmen an den Fortbildungskursen in 
der Schweiz teil, und einzelne unterziehen sich der schweizerischen 
Meisterprüfung; die liechtensteinischen Lehrer an den Primar- und Re- 
alschulen sind seit 1930 fast ausnahmslos in der Schweiz herangebildet 
worden, in den liechtensteinischen Schulen werden schweizerische 
Lehrmittel, soweit keine eigenen liechtensteinischen vorhanden sind, 
verwendet, die Lehrpläne sınd stark den schweizerischen angepasst, 
damit unsere Jugend Beim Übertritt in eine Schule in der Schweiz dort 
auch den Anschluss findet, umgekehrt besuchen bereits Schweizer und 
Schweizerinnen hier unsere Mittelschulen; das Abendtechnikum in 
Vaduz besucht eine beachtliche Zahl Studierender aus der st.-gallischen 
Nachbarschaft; die Liechtensteiner nehmen mit ihren Vereinen an den 
Festanlässen der st. gallischen und graubündnerischen Nachbarschaft 
teil, wie es umgekehrt kaum ein liechtensteinisches Fest gibt, an dem 
nicht auch die Benachbarten Vereine aus der Schweiz mitwirken, die 
kulturellen Veranstaltungen (Konzerte, Theater, Operetten, Wettspiele 
etc.) erfreuen sich stets eines gegenseitig guten Besuches usw. 
Kulturförderung 
a) Staat und Gemeinde förderten und pflegten Verbesserungen in 
den verschiedensten Belangen von der Kunst bis zur Technik, Bildung, 
Sport etc. Damit lösten Staat und Gemeinden in der Pflege der Förde- 
rung der verschiedenen Kulturfakten die einstigen Feudalherren (welt- 
liche und kirchliche) ab, übernahmen von diesen Aufgaben und dazu 
2eue, wie sie durch den allgemeinen Fortschritt der Entwicklung sich 
aufgrund ändernder Verhältnisse anboten. Das konnten diese aber erst 
verwirklichen, nachdem ihnen Einnahmen zuflossen. So erhielt das 
Land um die Mitte des 19. Jahrhunderts (Regierungszeit der Fürsten 
Alois II. und Johann II.) Einkünfte der Landeskasse überlassen, die dies 
erlaubten (Zölle, Steuern, Mauten, Regale). «Die Beiträge des Landes zu 
allen Kulturzwecken vermehrten sich und erreichten besonders durch die 
im Jahre 1878 eingetretene Übernahme der Gehälter des Lehrpersonals 
und des grössten Teils der Rheinbaukosten eine bedeutende Höhe...» (KB 
S. 587). «Unter dem Fürsten Johann II. (1858-1 929) hat das Land in jeder 
Beziehung einen grösseren Aufschwung genommen als vorher in hundert 
Jahren. Seine Grossmut und Wohltätigkeit gegen Land und Volk stehen 
einzig da in der Geschichte und sein Walten wird bis in die spätesten Zeiten 
unvergessen bleiben.» (KB S. 588) 
b) Die im 19. Jahrhundert durch Fürst und Land begonnene 
starke Förderung kultureller Werke setzte sich steigend im 20. Jahrhun- 
dert fort. So beteiligten sich Land und Gemeinde an allen in diesem Jahr- 
we
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.