Bilder aus Kultur, Leben im Dorf und Volkswirtschaft
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Die alte Dorflinde,
us ]BL 1902
Darum heisst es schon im Nibelungenliede:
hat jeman ze fröuden mot,
der soll keren ze der grüenen linden.
Der dem nachbarlichen Geschlechte der Freiherren von Sax angehö-
‚ende Dominikanermönch und Dichter Heinrich von Sax sang ums Jahr
1230:
der doss (Lärm) wird gross,
da wir zuo einander komen
unter der linden von kinden
viel wol gemuot.
die schar vil gar
da sint, das hab ich vernommen,
ir frölich singen, ir springen
vil sanfte tuot.
fröude unt fröudenreich gemüete
süln wir dısen sumer han;
heide und anger, schone in blüete
da stent bluomen wol getan.
uf der heide und in dem walde
singen kleiniü vogellin
süesse stimme manikfalde;
des süln wir in Fröude sin.
Dass damals mit so lebhafter Sehnsucht Alt und Jung den hellen,
warmen Frühling begrüsste, wird begreiflich, wenn man edenkt, wie
lange und traurig der Winter sein musste ın einer Zeit, da man das Glas
noch nicht kannte, die kleinen Fensteröffnungen mit Laden Fest verschlies-
sen und die dunklen Räume mit Kerzen, Öl und Kienspänen erhellen
MUSSte.»
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