Bilder aus Kultur, Leben im Dorf und Volkswirtschaft
Skiclub Triesen steht neben Fussballclub und Turnverein seit drei Jahr-
zehnten an der Spitze der hiesigen Sportvereine.
Die Marianische Jungfrauen-Kongregation erbaute 1909 das sog
alte Vereinshaus HNo. 209 (brannte 1913 ab und wurde wiederaufge-
baut). Es diente bis 1959 den verschiedensten Vereinen, der Gemeinde
und der Schule für Theateraufführungen, Gemeindeversammlungen,
Vorträge, zuletzt als Feuerwehrdepot. Die Gemeinde kaufte es 1953.
Zu den bedeutendsten Vereinsgründungen auf Landesebene sind
zu zählen: 1862 Landwirtschaftlicher Verein, dem 1885 der zweite die-
ser Art, der heutige Liechtensteinische Bauernverband folgte. Ebenso
bedeutsam wurde die im Jahre 1901 erfolgte Gründung des Historischen
Vereins für das Fürstentum Liechtenstein. Während der Bauernverein
ainen wesentlichen Beitrag an die Entwicklung und Erhaltung unserer
Landwirtschaft leistete, ist der Historische Verein durch die Herausgabe
seiner Jahrbücher und die Leitung der Forschung (Archäologie und
Geschichte) ein bedeutender Kulturträger unseres Landes geworden.
Triesen ıst in beiden dieser Vereine immer durch eine stattliche
Anzahl von Mitgliedern vertreten gewesen, und Mitarbeiter waren tätig
geworden.
An weiteren Vereinsgründungen oder kulturellen Stiftungen sind
zu nennen: 1945 das Liechtensteinische Rote Kreuz unter dem Patronat
der Landesfürstin Georgine von Liechtenstein, 1965 die Stiftung Liech:
tensteinischer Entwicklungsdienst, 1973 (1963) die Stiftung Liechten-
steinische Musikschule, wozu noch in diesen Jahrzehnten die öffentlich-
rechtlichen Stiftungen Liechtensteinische Landesbibliothek, das Liech-
tensteinische Landesmuseum und die Liechtensteinische Staatliche
Kunstsammlung kamen, ebenso das Josef-Rheinberger-Archiv u.a. m.
Seit 1956 besteht eine Liechtensteinische Trachtenvereinigung,
die neben der Pflege einer einheitlichen Landestracht auch die bestehen-
den und sich neu bildenden örtlichen Trachtenvereinigungen zusam-
menfassen will. Eine eigene altbestandene liechtensteinische Tracht gibt
es nicht. Die heute getragene Tracht bildete sich seit den 1930er Jahren
eran.
Das alte Dorf (bis 1500)
Die kulturelle Weiterentwicklung von Volk und Landschaft war
bedingt durch die wirtschaftliche Entwicklung, das Rittertum und den
allgemeinen Aufbruch in die neue Zeit um 1500,
In bezug auf das Zusammenleben im Dorf und in der Landschaft
entwickelten sich Recht und Bräuche. Sie sind zusammengefasst darge-
stellt in KB 171 ff und JBL 1902-119 ff. Aus der Kenntnis dieser Ent
wicklung im Mittelalter ist das weitere Verhalten und die weitere Ent-
wicklung von Volk und Landschaft, Dorf und Gemeinde in der Neuzeit
verständlich.
Diesen Zusammenfassungen ist auszugsweise zu entnehmen:
Grosse Veränderungen trugen sich vom 12. bis zum 14. Jahrhundert im
Deutschen Reiche und seinen Ländern zu. Die durch Karl den Grossen
(768-814) geschaffene Reichsteilung führte zu selbständigen Ländern
(z.B. Schwaben, Pfalz, Sachsen etc.) und sogar zu recht selbständigen
Grafschaften (z. B. Vaduz 1396). Alle’diese Reichslehen, besonders die
Herzogtümer und Grafschaften, wurden erblich und geschlossene
Gebiete, innerhalb derer sich die Herren alle Hoheitsrechte zueigneten.
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