Kirche und kirchliche Verhältnisse, Pfarrer und Kirchenbauten
einer Verschanzung verböschet werden. Die guten Gemeindebürger waren
müde mit ihrer Arbeit.»
Die Pläne stammten von dem fürstlichen Architekten Wegmüller,
der indessen die Ausführung allein dem Baumeister Joh. Anton Seger
von Vaduz überliess. Da Wegmüller nie auf dem Bauplatz erschien.
kamen Planabweichungen am Turme und Haupteingang vor, die nach-
rräglich missbilligt wurden.
Am 2. Juni 1841 fand die Grundsteinlegung der neuen Kirche
durch Landesvikar Carigiet statt, am 11. November 1843 die Benedik
tion des neuen Friedhofes und der Kirche, am 8. September 1846 die fei-
erliche Einweihung durch den Bischof Kaspar von Karl. Die alte Kirche
wurde in der Folge dann abgetragen, an ihrer Stelle erhebt sich heute das
Haus Nr. 153, zu dessen Bau wohl auch Material der Kirche Verwen-
dung fand. Südlich und westlich dieses Hauses lag der Gottesacker, wes-
halb das genannte Haus heute noch «Zum alten Friedhof» genannt wird.
1939 wurde die Pfarrkirche aussen renoviert und &s Turmdach
mit Kupferplatten eingedeckt (Schindeldach entfernt).
1943 brachte die umfassende Innenrestauration unter Leitung des
Appenzellers Johannes Hugentobler, der auch die Deckenbilder und die
Altarbilder schuf.
Bei der Renovation der neuen Pfarrkirche 1943 wurden dann die
von Pfarrer Hofer gerügten Abschlussbogen zwischen Chor und Schiff
erweitert, so dass die beiden Seitenaltäre nun genügend Wandfläche
besitzen.
1959 erhielt die Kirche eine elektrische Heizung.
Unter Zuguss der alten drei Glocken, die nur 23 Zentner wogen,
wurde 1842 aus Feldkirch ein neues Geläute mit wieder drei Glocken im
Gesamtgewicht von 64 Zentnern durch die Gemeinde gekauft, wozu
dann am 8. Dezember 1960 zwei neue Glocken kamen und damit ein
neues Geläute entstand.
Der Kirchenbau wurde durch die Gemeinde auch durch Verkauf
von Gütern finanziert:
Nach 1840: alter Kirchplatz, Wiese in Sax, Boden am Mamerten-
weg, Wiese im Dreiangel, Wiese in Vanola, Sonnenbüchel und 1864
noch die Gemeindeweingärten in Vanola, die früher den Gemeindewein
für Fronleichnam und andere Anlässe lieferten. Der alte Kirchplatz
wurde am 19. März 1849 um 60 fl. 48 kr. (das Klafter für 15 kr.) vergantet
“«alter Kirchplatz samt Friedhof»). Auflagen: Die Mauer gegen den Bach
soll jederzeit unterhalten werden. Der Gatter, welcher die Bartschils-
strasse absperrt, ist zu unterhalten, kein Ackerland ist auf diesem Boden
gestattet. Käufer war Johann Nigg im Meierhof.
15. Oktober 1916 kauft die Gemeinde von Frau Wwe. Philomena
Feger, Triesen 153, auf Kat. 452b/VIII Hausbündt zu 153 einen Platz
von 7,50 m? (3 x 2,50 m) für 30 Kronen zwecks Errichten eines Denk-
mals (alter Kirchenplatz) als «Gedächtnis an die alte Kirche, die dor
gestanden hat». (Wurde nie durchgeführt.)
Es zeigt von wenig Pietät und Verständnis für das Gedenken eine:
Jahrhunderte alten Kulturstätte, wenn der Totenacker, auf dem Tau-
sende der Vorfahren beerdigt wurden, stillschweigend profaner Nut
zung zugeführt wird.
Am 18, Januar 1906 übergibt die Kirchenverwaltung Triesen de!
Gemeindeverwaltung Schuldbriefe und Sparbücher im Wert vor
1607.28 Kronen ins Eigentum, das ist der gesamte Kirchenbaufonds-
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