Lehen und Grossgrundbestiz
mit sampt jr gerechtigkait, an und in dem gemainen Zechentstadel daselbst
zu Schaan, wie das von alter herkommen ist. Jtem vier schilling pfennig
gelts am Triesenberg, git jets Hans Michel,
Jtem ain Schöffel Waitzen an Hansen Schirster von Schan. Jtem an
Lienharten Kind von Trisen ain viertel Schmalts: Me ain pfund pfennig
zins, git der Gutenberger am Trisnerberg. Me ain pfund unnd vier schilling
pfennig Zins an Clas Jonen am Trisnerberg.
Jtem an Stoffel Becken daselbst zechen schilling pfenning.
Jetem ain pfund pfening Zins, gend die Berger zu Trisen. Me an Cri-
stan Hilwi am Trisnerberg zechen Schilling pfening Zins.
ı Jetem an Uli von Schiel von Trisen aın Schössel vom Zins, git jets der
Maler.
Jetemm an Hans Rygen von Trisen sechzehen Schilling pfening Zins.
Jetem Glas Oschwalt am Trisnerberg, ain viertel Schmalts unnd an
den Gatlern zu Vaduz zechen Schilling of
Am 4. Dezember 1726 erhält Hupert Salıs von Haldenstein von Josef
Benedict, Bischof zu Chur, den Zehenden «im Trisner Kirchspiel sambt
aller zugehörde, so von Jhro Hochfärstl. Gnaden angehörig Suft zu Lehen
rühret zu einem «Freylehen»: den Zechendten am Trisner Berg in selbig
Kirchsphihl unter dem Wald, daraus der vierte Theil desselben zehendten
der Kırch daselbsten gehörig mit allen rechten und zugehörden; Mehr vier
schöffl Khorn aus dem grossen zehendten zue Trisen jährlich gült».
Die Gemeinde kaufte der Baronin Barbara Cleophe von Salis zu
Haldenstein am 30. April 1772 das Lehen des Zehenten am Berg und ın
Triesen und ihren Anteil an dem Weinberg, Haldensteiner genannt, also
das halbe Gugelbergische Lehen, mit Einwilligung des Lehensherrn, des
Bischofs, um 4000 Gulden ab. Auch die andere Hälfte des Gugelbergi-
schen Lehens kam 1791 an Triesen.
Ulisses Gugelberg von Moos zu Salneck in Maienfeld verkaufte
der Gemeinde den genannten Zehenten mit allen dazu gehörenden
Rechten für 3500 fl. Die Gemeinde Triesen konnte dieses Lehen bei der
bischöflichen Curie vom Lehensverhältnis loskaufen. Wie man aus die-
sen vielen Käufen ersieht, war die Gemeinde Triesen vor der Franzosen-
zeit finanziell nicht schlecht gestellt.
Das Burglehen
ıst in der heute noch gebräuchlichen Flurbezeichnung «Lehabö-
chel» (Lehenbüchel) für die Grundstücksparzellen Flur VII No. 272,
570-582 (zwischen den «beiden Strassen», das ist St. Mamertenweg oben
und Runkelsweg unten) als Grundstücksbezeichnung im Volksmund
dekannt. Dieses Lehen gehörte zur Burg Trisun, die einst dort stand, wo
heute die Kapelle St. Mamerten sich erhebt. Zu dieser Burg gehörten
Weinberge, Wiesen, Äcker, Wald und ein Weiher.
{n JBL 2 schreibt J.B. Büchel zu diesem Burglehen:
«Die Burg samt Zugehör war wahrscheinlich ein Lehen von den
Grafen von Montfort. Alle drei Montforter Hauptlinien hatten Gerecht-
same in Triesen: die Feldkircher hatten Anteil am Zehenten, die Werden-
berger das Patronatsrecht über die Pfarrkirche («Kirchensatz») und die Sar-
ganser Leute und Güter, welche dann bei der Gründung der Vaduzer Linie
dieser zufielen. Mit dem Kirchensatz scheint die Burg in Verbindung gestan-
den zu haben.»