Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Lehen und Grossgrundbestiz 
1567 Martin Gasner 15 fl., 1573 Adam Kaufmann von Profatscheng 
1 Pfd. Pfg., 1586 Ulrich Beck von Gurtenalp bei Brissulen 2 Pfd. Pfg. 
1561 verkauften Ulrich Gassner und seine Ehefrau Elsa Lampartin 
von Triesen ab ihrem Gut im Triesner Feld der Liebfrauen-Kapelle in 
Triesen für 10 Pfd. Pfennig einen jährlichen Zins von 10 Schilling. 
In Wirklichkeit errichten sie eine auf diesem Grundstücke 
lastende Gült, erhalten ein Darlehen von 10 Pfd. Pfennig ausbezahlt, und 
der jeweilige Eigentümer dieses Grundstückes muss jährlich 10 Schilling 
Zıns bezahlen! 
Die Familie Vierabend scheint ihren Lehenpflichten nicht nach- 
gekommen oder um 1550 ausgestorben zu sein. Wenigstens gab in die- 
sem Jahre der Vertreter des Klosters, P. Georg Feuerstein, Pfarrer in Ben- 
dern, mit Bewilligung des Abtes von Roggenburg, unter dem das Klo- 
ster St. Luzı stand, sämtliche Kapellengüter dem österreichischen Vogt 
auf Gutenberg Balthasar von Ramschwag und seiner Gemahlin Ursula 
von Schlandersberg zu Lehen. Drei Jahre nachher (15. Nov. 1553), als P. 
Georg Abt geworden war, verkaufte er die Lehengüter dem Balthasar 
von Ramschwag für 180 Pfd. Pfennig, und dieser gab sie zwei Bürgern 
von Triesen (Hans Nigg und Hans Banzer) zu Lehen. 
Als Balthasar von Ramschwag im Jahre 1586 starb, entstand zwi- 
schen seinem Sohne Kaspar, welchem Abt Jakobus von Roggenburg den 
Besitz seiner Güter bestätigte, und den Erben der Lehenleute ein Tang- 
wieriger Streit, der bis vor die Kammergerichte zu Rottweil und Speyer 
gebracht wurde. Die Lehenleute wollten den Kaspar von Ramschwag 
nicht als ihren Lehenherrn anerkennen, und dieser klagte jene der Ver- 
nachlässigung ihrer Pflichten, besonders bezüglich der Kapelle, an. 
Nachdem grosse Kosten aufgelaufen waren, baten die Triesener (Ulrich 
Rig und Franz Nigg) den Abt von Roggenburg, sie von Ramschwag zu 
befreien und als Lehenträger des Klosters wieder anzunehmen, und ver 
sprachen, das Kloster stets zufriedenstellen zu wollen. 
Um von dem Junker Kaspar loszukommen, versprachen 18 
Lehenmänner i. ]. 1600 von der von Ramschwag geforderten Ablö- 
sungssumme 1000 Gulden Kapital und Zins zu übernehmen und stellten 
einen Schadlosbrief darüber aus. 
Auf Zureden der vaduzischen Amtleute (Schreiben vom 3. Juli 
1601) reklamierte der Abt von Roggenburg nun die Güter, weil der Ver- 
kauf seinerzeit ohne Erlaubnis Er Abtes v. Roggenburg geschehen, 
daher ungültig gewesen sei. Hierin hatte er aber unrecht; denn für den 
Verkauf war, wie schon erwähnt, die Einwilligung eingeholt und auch 
gegeben worden, Aber in den Wirren der Reformationszeit waren dem 
Kloster Güter und Urkunden vielfach abhanden gekommen. Nachdem 
die Streitigkeiten über die Lehenfolge nun mehr als 20 Jahre gedauert 
hatten, wurden im Jahre 1610 dieselben endlich auf gütlichem Wege da- 
hin ausgeglichen, dass Kaspar v. Ramschwag für das bezahlte Kaufgeld, 
für Erbauung eines Hauses und anderes, statt der verlangten 2520 fl 
1600 fl erhielt, dagegen das Gut dem Kloster wieder abtrat. 
Die Lehenleute behielten das Lehen weiter. Abt von St. Luzi war 
damals P. Simon Maurer, der in Bendern wohnte. Genannt werden als 
Lehenleute: Ital Paulin, Landammann der Grafschaft Vaduz, die Gebrü- 
der Hans Gall und Peter Rig, die Gebrüder Christa, Lenhard, Töni und 
Michel Gantner, Thebus (Matthäus) Kindle, Jakob Bargetzi, Fridli Nigg, 
Paul Kindle, die Gebrüder Heinrich, Tönı und Jakob Banzer, Hans 
Marugg, Andreas Hitz, Bastian Negele, als sässhaft zu Triesen. Vertreter
	        

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