\lpen und Heuberg
willige Helfer kommen (Schulklassen, Dorfvereinsmitglieder). Das
Snzianwurzeln sammeln, das früher im Absteigerungswege vergeben
wurde, ist gänzlich eingegangen.
In alter Zeit wurde aus der gewonnenen Alpenmilch fast aus-
schliesslich Butter und Sauerkäse hergestellt. Heute wird zu einem nam
haften Anteil Fettkäse hergestellt.
Zum Sauerkäse bemerkt Klenze:
«Es muss peziell erwähnt werden, dass der saure Käse in der ganzen
Gegend ein beliebtes Volksnahrungsmittel ist und deshalb diese Art der
Produktion nicht so unmittelbar verworfen werden dar. Hingegen ist es
sicher, dass dieses Nahrungsmittel ein sehr theures ist und zwar erstens weıl
2in nicht unbedeutender Theil des Käses während der Reife in Fäulnis über-
geht und so verloren wird und zweitens weil im sauren Käse das Casein in
einer sehr unverdaulichen Form existiert, so dass es als Nahrungsmittel nur
wenig ausgenützt wird».
Das Milchmessen
Am Tage vor dem Milchmessen wurden die Kühe auf einen guten
Weidplatz, das ist die «Messweide», zur Atzung gesammelt. Andern Ta-
zes erschienen die Bauern selbst zum Melken. Bevor man die Milch wog
‘in Valüna seit 1877) wurde sie gemessen:
2 Mass = 1 Nüelig
1 Mass = !/, Nüelig
‚Latiere = 4 Löffel
Anstelle der Milchbrennte (Holzgeschirr zur kühlen Aufbewah:
rung und Entrahmung der Milch) ist durchwegs die Zentrifuge getreten.
Voralpen
Aus einem Markenstreit der Triesner mit einem Hypper aus Trie-
senberg vom Jahre 1460 erfahren wir, dass die Triesner für sein Gut samt
Stadel im «Tristel» ein Stück ihrer Allmeind gaben, das zwischen Hyp-
perts Gütern lag. Daraus ist ersichtlich, dass sich im einstigen Triesner
Allmeindbesitz nach und nach eingefriedetes Privateigentum der einge-
wanderten Walliser bildete.
Zur Walliser Eigenart in der Alpwirtschaft gehörte das Wandern
von Säss zu Säss. Durch Verkauf verloren die unten im Tale wohnenden
Iriesner ihre Maiensässe an die Triesenberger. Das geschah aber erst
vom ausgehenden Mittelalter an. Denn in den Jahren 1514-1516 stritten
Schaan und Vaduz noch mit den Triesnern über den Besitz des sog.
«Wissfleckens» diesseits und jenseits des Kulms. Der Obmann des
Schiedgerichtes entschied: «Holz und Feld, Tratt und Trieb, Zwing und
Bänn zu gebrauchen und einzuzäunen soll denen von Triesen zuste-
nen.» Wann der Wissflecken an die Triesenberger überging, ist urkund-
lich nicht ersichtlich. Wahrscheinlich aber ging er mit Sam im Jahre
1611 an sich Triesenberger. Denn 1688 auften die Triesenberger dem
Hohenemser Grafen Hannibal ein Stück der Sükka ab, wobei es heisst,
dass sie damals schon das Maiensäss Silum als Erblehen besassen. Wiss-
flecken ist in den beiden Urbarien des Landes gesondert als Alp für
Bezug von Vogelmolken genannt.
Bis 1810 besassen die Triesner noch gemeinsam mit den Triesen-
bergern das Atzungsrecht auf den Wiesen unter (Gebiet der heutigen
Letzena) und ob dem Walde.