Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Alpen und Heuberg 
Grundstücken auch «Steg, Weg», Fahrwege waren dies samt und son- 
ders noch keine. Was man in der Alpe brauchte oder was man an Alp- 
produkten ins Tal verbringen wollte, das musste man mit Krätze oder 
Reff auf dem Rücken transportieren oder säumen! In einem Schiedge- 
richtsvergleich vom 20. März 1558 (JBL 2: «20. Mai 1550») zwischen 
Triesen und Triesenberg des Schindelholzes wegen, heisst es wieder in 
bezug auf Gassen am Berg (nach Klenze): 
«Hier geschieht einer Alpstrasse Erwähnung: - dieshalb den zweyen 
Gätter oder Treichen (Zäune) der ein derselben an Ulrich Nägeli am Tries- 
nerberg und Steffan Gasner zu Triesen und der ander der Albstrass zuhö- 
rende oder anstossende. - Offenbar führte also eine bezäunte Strasse über 
Triesen nach Triesenberg nach den Alpen, die zum Viehauftrieb auf die 
Alpen benützt wurde, Diese Alpenstrasse entstand wahrscheinlich jedoch 
erst nach Einwanderung der Walliser, denen die uralte Alpenstrasse, die 
von Schaan über Profatscheng und den Gulmengrat ins Saminathal zu un- 
bequem lag. Mit Entstehung der neuen Alpenstrasse kam dann wahrschein- 
lich die alte ausser Gebrauch, Sie führte von Triesen, Triesenberg links lie- 
gen lassend, durch Lavadina bis über den Grat ins Saminathal. Es wird 
dann der Verlauf der Riese theilweise geändert und heisst es dann: ... und 
dieweil über die Gass an etlichen Enden oder Orten zu eng worden auch 
Bück und Krümen hat dass dadurch nit wohl geriefet mag werden derohal- 
ben sollen die so zu beiden Seiten an derselben Gassen anstossende Güter 
haben all und jede Bück schleiffen und dies auf den Boden säubern und räu- 
men, dermassen dass sie eines Werkklafters weit und breit sein, zu riesen 
oder zu fahren mit Ochsen oder von der Hand, wie sich zu einem Ries 
gebührt und Noth ist.» - Es wird dann noch speziell angeordnet, dass die 
anstossenden Güter mit ihren «Gatter oder Treichen» zur Erlangung der 
vorgeschriebenen Strassenbreite zu weichen haben. Also eine Expro- 
priation zu Gemeinzwecken ohne Entschädigung! Das ist gewiss merk- 
würdig! 
1791 wird die Gemeinde Triesenberg angewiesen, den Alpweg in 
Ordnung zu halten. Damit kann nur jene Strecke betroffen sein, die ob 
der Gemeinde nach dem Kulm führte und wo sich der alte Alpweg von 
Schaan-Vaduz über Profatscheng mit jenem, der von Triesen über Lava- 
dina kam, vereinigte. 1869 baute man den Weg von der Sükka über 
Kleinsteg nach Valtina als Fahrweg aus. . 
Über den eigentlichen Strassenbau nach dem Saminatal - der 
Schlüssel lag in der Anlage und dem Ausbau von Fahrstrassen im 
Bereich der Gemeinde Triesenberg - berichtet der ehemalige Landtag- 
spräsident Dr. Albert Schädler im JB 1 (auszugsweise): 
«In der Sitzung vom 21.1.1864 hatte der Landtag der Gemeinde 
Triesenberg zur Feschung einer Fahrstrasse von der Landstrasse ob Vaduz 
über den Maierhof bis zum Weiler «Steinort» einen Landesbeitrag von 5000 
fl. bewilligt und die Expropriationskosten für die Strecke von der Land- 
strasse bis zu den Triesner «Heurüttenen» ım Betrag von 700 fl (1200 fl) 
übernommen. Die Strecke oberhalb Steinort bis auf. den Kulm war hinge- 
gen von den alpbesitzenden Gemeinden: Balzers, Triesen, Triesenberg, 
Vaduz und Schaan zu erstellen und mussten die Kosten nach einem Su 
chenden Repartitionsmassstabe - das Flächenmass der Wälder und die 
Grösse des Viehauftriebes wurden dabei zu Grunde gelegt - auf die 
Gemeinden umgelegt werden. Die Strecke jenseits des Kulms bis zum 
Saminabache wurde von dem Landesfürsten als dem Eigentümer der Alp 
Sükka übernommen. Die Kosten der ganzen Strasse bis zum Saminabache 
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