Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Alpen und Heuberg 
gesagt werden, Triesen hatte trotz der grausamen Not des 17. Jahrhun- 
derts - es ist das schlimmste Jahrhundert unserer Dorfgeschichte — sich 
um die Verbesserung des Lebens seiner Bewohner gewehrt. Was wäre 
Triesen, wenn sein Gebiet am Abhange vom Meierhof bis zum Schindel- 
holzbach inklusive Matschils etc. noch Gestrüpp wäre, der Rhein nicht 
endlich vom Dorfe mit einem Streichwuhre richtungsweisend abge 
drängt worden wäre? 
Die Heuberge waren vor 1672 von den eingewanderten Wallisern 
vom Triesenberg genutzt worden. Darauf weist schon der urkundlich 
belegte Name « Walserheubergle» hin. Der Verkauf dieser Heuberge war 
die eigentümliche Übertragung eines sicherlich schon alten Besitzes der 
Walser am Triesenberg und zwar zu einem für jene Zeit guten Preis. 
Heute sind sie samt und sonders in das Eigentum der Gemeinde Triesen- 
berg übergegangen und werden nicht mehr bewirtschaftet. 
Auch die Triesenberger schätzen sie heute nicht mehr, das ganze 
Gebiet vergandet, wird nicht mehr genutzt und die eingeleitete Wieder: 
aufforschung ist eingeschlafen. 
Für die Triesner wird das Gebiet der Walser Heuberge mit-der 
Zeit eine Gefahr, weil von dort Abbrüche und Muren in die Guggerbo- 
denrüfe (Fallwandtobel) und Maschera (Trittobel) fallen. Die Triesen 
berger nennen die für die Triesner grosse Gefahr drohende Guggerbo- 
denrüfe in ihrem Gebiete «Heubegrüfe». 
Aus diesem Gebiete gingen die schweren Rüfegänge vom 15./16. 
Juni 1910 verheerend ins Triesner Feld bis über die Landstrasse hinweg 
und am 6. August 1983 wieder nur dank inzwischen erstellter Ver 
bauungen gehaltene schwerer Rüfegang. 
Nachdem die Heuberge in Maschera und die Walserheuberge 
nach dem 2. Weltkriege nicht mehr gemäht wurden, begann man dort 
Schafe zu weiden (in Verbindung mit der Alpe Wang). Die Schafweide 
drohte aber, eine Erosion des steilen und trockenen Gebietes herbeizu- 
führen. 1953 wurde die Schafweide dort eingestellt, und seit dieser Zeit 
liegen die Heuberge brach. Wie die Walser Heuberge ganz in Triesen- 
berger Gemeindebesitz übergingen, so kauft die Gemeinde Triesen die 
Heubergteile in Maschera ebenfalls zusammen und will sie wieder dem 
Walde (Schutzwald) zurückgeben. 
Mit Aufkäufen von Heubergteilen begann die Gemeinde bei jeder 
sich bietenden Gelegenheit bereits ab 1875. Als erstes kaufte die 
Gemeinde Heuberge ım Gebiet vom Eggasenza-Höttle und schlug die- 
selben zur Alpe Wang. Denn im Bra Delamntem Pachtvertrag über die 
Alpe Wang vom 19.3.1883 heisst es «Da die Gemeinde... das Alpgebiet 
Wang ziemlich vergrössert hat ...» Der Komplex Gasenza galt als 
Schneeflucht. 
Zu weiteren Rückkäufen von Heubergen kam es im Zusammen- 
hang mit der Grundauslöse zum Bau der Lawenastrasse in Magrüel zwi- 
schen 1884 und 1889. 
Ganz aufgekauft mit über 10000 Klaftern hat die Gemeinde die 
FTeubergparzellen zwischen der Eck und Weissen Rüfe in den 1960er 
Jahren. 
«Im Zug» (am Ochsentobel hinterm Plattenwald) liegen Heuberge 
bester Grassorte. Mühsam wurde das Heu von dort ın Burden auf die 
Platta herausgetragen. Auch das ist vorbei. Der Berg nimmt sich des 
Gebietes an. Der Triesner kann vom Dorf aus erkennen, wie dieses 
Gebiet von Jahr zu Jahr mehr zugrunde geht. Der Heuberg geht unter,
	        

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