Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Alpen und Heuberg 
Mit Verordnung vom 1. Juli 1968 leitete der Staat die Sanierung 
der Alp- und Berggebiete ein. Der Staat trägt 60-80 % der Kosten dieser 
Sanierungsarbeiten. Die Projekte sind im Einvernehmen mit den Alp- 
vesitzern (in Triesen die Gemeinde) zu verwirklichen. Für die Alpe 
Lawena ist ein Projekt in den Jahren 1974 bis 1983 ausgearbeitet worden, 
so dass auch hier wohl als in der letzten Alpe die Arbeiten in den näch- 
sten Jahren anlaufen können. (Weide- und Waldausscheidung, Errichten 
von Schutzmassnahmen für den Wald, Behebung von Bodenrutschun- 
zen, Rüfeverbauung, Lawinenverbauungen etc. etc.) 
Das Informationsblatt der Gemeinde Triesen bewertet diese 
Sanierungsmassnahmen im Dezember 1982 (Jg. 14. No. 62): 
Berglandsanierung Lawena 
‚Nach jahrelangem Hin und Her, nach etlichen Begehungen und 
Aussprachen, wurde bereits im letzten Jahr das generelle Projekt Lawena 
allseits unterzeichnet und von der FL Regierung genehmigt. Nun wurden 
von Seiten der Gemeinde Anträge zur Ausführung der HEHE Arbeiten 
gestellt und wir dürfen optimistisch sein, dass de Alpe Lawena Nutzen 
durch die vom Staat geförderte Berglandsanierung erfährt und dieses ein- 
malig schöne Seitental und dieser wildromantische Bergkessel vor weit 
grösseren Erosionen geschützt werden wird. 
In den nächsten Monaten werden im Gebiete Lawena verschiedene 
Santerungsmassnahmen durchgeführt, damit uns diese herrliche Naturwelt 
in seiner Pracht erhalten bleibt 
Sie ist in Lawena tatsächlich gefährdet. 1977 berichtet das gleiche 
informationsblatt: 
Jahr für Jahr zerstören Lawinen (Staublawinen) so 1975/76 Teile 
des Lärchenbestandes gegen Dämmeratschoder und Mazorahäldele hin 
und bedingen darauf Räumen der Weidefläche, was teilweise durch frei- 
willige Arbeit von Vereinsmitgliedern und durch Schulkinder in Lawena 
;eit den 1970er Jahren erfolgt.» 
Aus der Bewirtschaftung der Lawena 
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden auf den Alpen all- 
gemein gute Stallungen, so auch in Lawena. Wie sah es da früher aus? 
Aus den Urbarien der Landesherren ersieht man, dass um 1505 (Brandi- 
sisches Urbar) bereits für Lawena 1 Viertel (25 Pfund) Schmalz und 6 
Käse (ca. 44 Pfund) Vogelmolken (Alprecht) abzuliefern waren. 1595 
‘alte Dorfordnung) wurde Lawena den Oberdörflern zur Nutzung und 
3Zewirtschaftung zugewiesen, das heisst, dass sie dort alles Vieh (Kühe 
ınd Galtvieh) zu alpen hatten. Wo Kühe gehalten und Molken erzeugt 
wurde, da musste mindestens eine Sennhütte unterhalten werden, 
sicherlich für die Kühe auch etwas Stallung. In Lawena bestanden daher 
«von altersher» Gebäulichkeiten. Aus dem Pachtvertrag vom 17.3.1808 
über die Verpachtung der Lawena auf 12 Jahre an Schweizer ist zu ent- 
nehmen, dass die Beständer (Pächter) schuldig waren, die Sennhütten, 
Stallung, kurz alle Alpgebäude in baulichen Ehren zu erhalten. 1836 ver- 
spricht die Gemeinde bei einer neuen Verpachtung an Schweizer die 
«Tachig> (Bedachung) der Hütten in Lawena zu unterhalten und die Kel- 
ler helfen in Ordnung zu bringen. Selis Chronik weiss dann weiter zu 
verichten, dass 1862 der «erste Stall, vorher waren keine Ställe» in Lawena 
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