Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Alpen und Heuberg 
seine eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllt und musste während 
der Arbeit von der Gemeinde entlassen werden. Die Gemeinde war 
daher gezwungen, durch neue Arbeitsvergebungen die Strasse fertig zu 
erstellen. Das ist dann auch in befriedigender Weise geschehen. Die 
Strasse ist ein gelungenes Werk und von grosser Bedeutung für die nun 
»equem erreichbare Alp Lawena. 
Abholzung in Lawena 
Zur Zeit, als Holz noch als einziger Brennstoff zum Schmelzen 
von Erzen diente, um 1800 zur Heizung von Industriebetrieben im 
benachbarten Feldkirch begehrt war oder als Bau-, Gruben- und Schiffs- 
A0lz bis nach Deutschland hinaus zu liefern interessant war, der bäuerli- 
chen Bevölkerung jedoch Bargeld fehlte, machte man sich an die 
Gebirgswälder, um diese zu nutzen. Wurde von Valüna aus Holz durch 
die Samina nach Vorarlberg geflösst - dem Landesherrn dafür die Stock- 
‚öse bezahlt - so lag es nahe, hier im Dorf und oberhalb desselben Holz 
zu schlagen und zu verkaufen. Interessenten waren in ältester Zeit die 
Bergwerksherren am Gonzen, für die Kohle gebrannt wurde (Kohl- 
plätze standen im Gebiete von Silvaplana, im Forst, den äussern Wiesen 
und bei der heutigen Lawenawerkzentrale). Über die Köhlerarbeit ist 
uns wenig bekannt. Anzunehmen ist, dass dieselbe nicht nur im Tale 
setrieben, sondern dass auch in der Alpe Lawena geköhlert wurde, wor: 
auf die Flurbezeichnung «Kohlplätzle> am oberen Rande des Buchen wal- 
des und am Eintritte des alten Alpweges von Dus her verweist. 
Von Holzschlag in Lawena vernehmen wir aus einem Prozess des 
Jahres 1770 (Holzschlag in der Rassla), dann aus den Flurbezeichnungen 
alte und neue Klus in der sogenannten Schneeflucht, 1866-1869 von der 
Abholzung der Heuberge auf Dus und dem Bau der Säge im Wilden 
Bongert 1857 und 1864 und den folgenden Jahren. 
Die Wälder in den Alpen (Hochwälder) gehörten ursprünglich 
dem Landesherrn. Mit der Zeit kauften Gemeinden und Alpgenossen- 
schaften dem Landesherrn solche ab. 
1842 konnten die Eigentumsrechte des Landesherrn an diesen 
Hochwäldern durch die Gemeinden oder Alpgenossenschaften abgelöst 
werden. «Triesen hatte nichts auszulösen, wei? seine Wälder in Lawena, 
Ochsenalp und Valüna ihm stets eigentümlich gehört hatten» (Dr. von 
Klenze). 
di 11. Oktober 1863 beschloss die Gemeinde (Gemeindever- 
sammlung) das Holz hinter Dus-Tobel ab- und aufwärts schlagen und 
richten zu lassen und auf die Lawenarüfe an die Klus zu stellen. Bedin- 
zungen: . 
© Der oder die Übernehmer hatten das Holz zu hauen und zer- 
schnitten bis auf die Lawenarüfe zu dem «indersten Kalkofen zu liefern», 
dort das Holz zu 2 und 2 Klafter zu beigen. Das Klafter wurde mit 6 Fuss 
angenommen. Die Brocken waren an Haufen zu werfen und alles bis 
Juni 1864 zu erledigen. Die Gemeinde bezahlte an die notwendig gewor- 
dene Reparatur der Klus in Lawena 12 fl. ö6:W. Der Unternehmer war 
berechtigt (aber nur auf der Rüfe), 1 Tag Handlangerdienst von jedem 
zugberechtigten Bürger zu verlangen. Die letzte Abholzung geschah 
1947 im sog. Kapuzinerzipfel im Gebiete der Rassla, wobei das Holz 
über das Tobel zum Stoglerkopf an die Lawenastrasse herüber geseilt 
wurde. 
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