Alpen und Heuberg
9. Alpen und Heuberg
Alpen und Alpwirtschaft
«Die Alpwirtschaft bildet das Rückgrat der ganzen Viehzucht. Ohne
ste wäre die starke Viehhaltung nicht mö lich und besonders die Hochzucht
des Braunviehs undenkbar. Gealptes Vieh wird dank der günstigen Ein-
wirkung dieser Tiersommerfrische viel höher in Züchter- und Händlerkrei-
sen bewertet, als das ständig im Tal lebende Vieh» (W. Fach, 1937).
Triesen besitzt in (in Klaftern):
Weide: Wald: unprod: total:
Lawena 1381214 526 601 1907 815
Valüna 1169968 60694 283614 1514276
Wang/Platten 2365 204 861
das sind rund 13 km? Alpen oder rund die Hälfte der Gemeindefläche
von 26,5 km?.
Rechnet man mit 20 Zentner Heuverbrauch pro Kuh und drei-
monatiger Alpzeit, so ergäbe das für Lawena bei 200 Stössen einen jähr-
lichen Nutzertrag von 4000 Zentnern Heu, eine Zahl, an der man den
Wert der Alpe wohl am besten ermessen kann. Für Valüna darf der
Nutzertrag mit eben so viel und für Wang/Platten/Münz mit 800 Zent-
nern bei 40 Stössen angesetzt werden. Der jährliche Nutzertrag gemes-
sen am Heuverbrauch beträgt für die Triesner Alpen inklusive Schaf-
weide und Vorweiden mindestens 9000 Zentner.
«Die Alpen waren ursprünglich Besitz der Landesherren und, wenn
sie nicht durch, die Herrschaft selbst genutzt wurden, als Erblehen an ein-
zelne Untertanen oder an eine Genossenschaftsgemeinde verliehen. Im
Spätmittelalter kamen die Alpen nacheinander dr Ka in den Besitz
und das Eigentum der Oberländer Gemeinden. als letzte Sükka am 3. März
1887.» (JBL 77)
Bei der Anlage des Grundbuches 1809 wurden die Triesner Alpen
ins Hausbuch aufgenommen, so:
Valüna als «eine Kühealpe die Valüna genannt in hundert Kühwei-
den bestehend» und als Besitzer: «alle Bürger der Gemeinde Triesen mit
Ausnahme der Hintersässen.»
Lawena als «eine Alpe die Lawena genannt bestehend in 60 Kühe,
60 Rinder und 1000 Schafen», Besitzer: alle Bürger der Gemeinde Triesen
mit Ausnahme der Hintersässen»
Wang/Platten mit 112526 Klafter der Wang (Flur 13/XXI)
74.954 Klafter Plattenwald (Flur 14/XXI)
89970 Klafter Platte (Flur 15/XXI)
bezeichnet als «eine Galtalpe die Wangen und Platten genannt für 25
Stück Galtvieh» Besitzer: «Die Bürger der Gemeinde Triesen mit Ausnah-
me der Hintersässen.»
Bei der neuen Landesvermessung nach dem Gesetze vom
1. Februar 1945 wurden sämtliche Alpen auf Parzelle (Blatt 301) mit
einem Gesamtmass von 5 400 331,4 Klaftem vereinigt und als Besitzer
(Figentümer) eingeschrieben: «Alle Bürger der Gemeinde Triesen mit
Ausnahme der Hintersässen.»
Diese Formulierung widerspricht den Gemeindegesetzen von 1864
und 1959, worin es heisst:
«Das gesamte Gemeindevermögen ist Eigentum der Ortsgemeinde
als solcher, und nicht der jeweiligen Bürger, welchen nur die Nutzniessung
zukommt» ($ 74 Gem. Ges. 1864).
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