Die Landwirtschaft
Die alte Sennerei
Die Sennerei
Milchverkauf und Milchprodukteverkauf setzten erst mit der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert ein. Vorher verkaufte kaum ein
Bauer Milch. Sie wurde im eigenen Haushalt verbraucht. Der Bauer
richtete sein Hauptaugenmerk auf die Viehzucht. In der zweiten Hälfte
des letzten Jahrhunderts entstanden die Dorfsennereien, in denen zuerst
mit Brenten und später mit Zentrifugen gearbeitet wurde.
Die Milchleistung der Kühe war ım Vergleich zu heute klein
(durchschnittlich 5 Liter Tagesmilch). Aber bereits anfangs dieses Jahr-
hunderts konnte man mit doppeltem Ertrag rechnen und heute mit dem
vierfachen.
Am 11. November 1888 gründeten 27 Triesner Bauern eine «Sen-
nereigeselschaft Triesen» und diese gab sich «Vereinsstatuten» (siehe
Anhang). In diesen wurde die Mitgliedschaft geregelt, war ein Schieds-
gericht vorgesehen, die Aktie (für Michilfe bei Gebäudeerstellen,
Kostenbeteilgung daran) als Kuhrecht oder Sennereirecht bezeichnet
und mit 6 fl bewertet. Das Sennereigebäude («Sennhütte» bezeichnet)
wurde in der Bündt der Kaplanei auf Kat. VIIL/442 erstellt und mit 33
Klaftern ausgemessen. Es war vermutlich das erste Sennereigebäude in
Triesen. Die Sennerei wurde hauptsächlich im Frühling bis zur Alpfahrt
betrieben. Der Senn war meistens der gleiche, der zur Sommerszeit in
Valüna die Sennerei leitete. Während Jahrzehnten führten «Senn Spren-
gers» (Josef und Alois) und von 1942 bis 1958 noch Johann Schurte
HNo. 74 die Sennerei. 1916-1917 wurde die Sennerei neu erstellt und
später für die Milchversorgung verpachtet. Bisher hatten die Bauern
A