Die Landwirtschaft
Wein aus Triesen
nur so aufgedrungen wird, dass sie zu einer Quantität rothen, eben so viel
weissen, oder nach Umständen auch etwas weniger abnehmen müssen. . .»
So gesucht und so rar der Triesner Rotwein heute ist, so muss der
Winzer Wert darauf legen, seinen Weinberg gut zu pflegen. Dazu hilft
die seit 1931 bestehende Winzergenossenschalt mit, hilft der Staat mit,
der Neusatz der Reben und die Spritzmittel subventioniert. Der Wein-
aändler kauft den Weinmost heute ab Torkel und zwar preislich nach
seinem Zuckergehalt. Entscheidend sind die «Oechsle-Grade»
Die wirtschaftliche Bedeutung
Der Weinbau war früher bedeutend für Triesen. Es bestand seit
jeher ein Bedarf an Wein. Besonders zu Kriegszeiten oder beim zuneh-
menden Handels- und Reisendenverkehr durch unser Land seit dem 12.
Jahrhundert war Wein gefragt. Man war auf den hier gewachsenen ange-
wiesen. «Welscher Wein» war preislich kaum zu erschwingen. Soldaten -
ob durchziehend oder hier lagernd — hatten Bargeld (Sold). Der Wein
konnte bar bezahlt werden. Geld war rar und der Bauer pflanzte daher
zern und verkaufte ebenso gern. Daher erklärt sich auch das Aufkom-
men des Weinbaues im Mittelalter (Höhepunkt im 15. Jahrhundert).
Die Weinpreise zeigten bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts die-
selbe Entwicklung wie die Getreidepreise. Auch der Wein wurde mit
dem Beginn der Koalitionskriege (1814-15) plötzlich wesentlich teurer,
erzielte in den Jahren 1816-1818 Höchstpreise und erlebte schliesslich
ın der zweiten Hälfte der 20er Jahre einen Preiszusammenbruch. Wie
die Getreidepreise blieben darauf auch die Weinpreise bis zur Jahrhun-
dertmitte stationär. Sie fielen zwar nach dem Preisanstieg von 1846-47
auch wieder zurück, erfuhren aber im Gegensatz zu den Getreideprei-
sen seit der Jahrhundertmitte bis zum Ersten Weltkrieg eine stetige Stel-
ch Die Ertragslage im Weinbau gestaltete sich trotz der Rebkrank-
eiten und der ausländischen Konkurrenz in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts wesentlich günstiger als im Getreidebau. Der Landesherr
besass in Vaduz, Triesen und am Eschnerberg noch im 19. Jahrhundert
Fr